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"Smart Pipes" sollen Notebooks kühl halten

23.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine neue Technik zur Kühlung von Notebooks haben Forscher der Sandia National Laboratories entwickelt. Sie durchziehen die zu kühlenden Bereiche, wie zum Beispiel die Umgebung der CPU, mit Röhrchen vom Durchmesser eines Kapillargefäßes, die mit Methanol gefüllt sind. Durch die Hitze verdampft das Methanol innerhalb des Rohres und bewegt sich an die Außenseite des Notebook-Gehäuses, wo es kühler ist. Dort wird die Abkühlung durch Kühlrippen oder kleine Ventilatoren unterstützt. Das Methanol wird wieder flüssig und fließt innerhalb der Leitung zurück ins Geräteinnere. Den Wissenschaftlern zufolge lassen sich so auch extrem hohe Temperaturen in den Griff bekommen.

Im Gegensatz zu bisher zum Beispiel von Hitachi entwickelten Wasserkühlungen (Computerwoche online berichtete) soll das System ohne Pumpen auskommen, in der Variante mit Kühlrippen auch ohne externe Energiezufuhr. Die Mini-Röhrchen lassen sich den Forschern zufolge kostengünstig mit fotolithografischen Verfahren herstellen. Da das System kleiner als heute verwendete Ventilatoren ist, ließen sich damit Notebooks außerdem kompakter bauen.

Die zur Zeit eingesetzten Prozessoren erzeugen eine Wärmeleistung, die in etwa 50 Watt pro Quadratzentimeter entspricht. Die Forscher rechnen damit, dass diese Leistung mit zunehmenden Rechenkapazitäten schon bald auf das Doppelte steigt. Herkömmliche Systeme genügten manchmal schon jetzt nicht, um die CPUs ausreichend zu kühlen. Plötzliche Systemabstürze wegen Überhitzung seien die Folge, so die Wissenschaftler. (lex)