Siemens kooperiert mit Salesforce.com

08.01.2007
Siemens Enterprise Communications bietet seine Kommunikationslösung "OpenScape" künftig auf der Salesforce.com-Plattform "AppExchange" an.

Der deutsche Elektronikkonzern hat seine OpenScape-Lösung für Echtzeitkommunikation für Finanzdienstleister auf die AppExchange-Plattform angepasst. Die neue Mietversion bietet Nutzern dem Hersteller zufolge eine Reihe von Calling-, Video-, Webconferencing- und Collaboration-Funktionen. Siemens habe eng mit Salesforce.com zusammengearbeitet, um die neue OpenScape-Version zu entwickeln, hieß es in einer offiziellen Mitteilung des On-Demand-Spezialisten. Die Kommunikationsfunktionen seien eng mit dem Workflow der Customer-Relationship-Management-Lösung (CRM) des Mietsoftwareanbieters integriert.

Die Salesforce.com-Variante von OpenScape baut auf der Apex-Plattform von Salesforce.com auf. Mit Apex offeriert der On-Demand-Anbieter ein technisches Framework, auf der interessierte Softwarehersteller On-Demand-Versionen ihrer Produkte entwickeln und mit anderen On-Demand-Applikationen sowie On-Premise-Software integrieren können. Angeboten werden diese Produkte dann über die Website AppExchange von Salesforce.com. Anwender können über diesen Online-Marktplatz gehostete Software beziehen.

OpenScape basiert auf dem Session Initiation Protocol (SIP). Die Lösung ermittelt die Verfügbarkeit des gewünschten Gesprächspartners und leitet automatisch die entsprechend verfügbare Kommunikationsform ein: E-Mail, Instant Messaging (IM), Handy oder andere IP-basierende Kommunikationsarten. Zudem könnten Anwender via OpenScape virtuelle Arbeitsgruppen und Telefonkonferenzen aufsetzen.

Die Siemens-Verantwortlichen erhoffen sich mit dem zusätzlichen Vertriebskanal über Salesforce.com mehr Geschäft mit OpenScape. Entwickelt wird die Kommunikationssoftware im Bereich Enterprise-Communications, der nach der Aufspaltung der Com-Sparte und der Ausgliederung des Carrier-Geschäfts in ein Joint-Venture mit Nokia im Konzern verblieben war (siehe auch: Nokia hilft Siemens aus der TK-Bredouille). Allerdings steht die Sparte unter Druck. Entweder die ehrgeizigen Margenziele des Vorstands werden erfüllt oder es droht ein ähnliches Schicksal wie das der Handy- und Carrier-Sparte. Kooperationen scheinen den Bereichsleitern dabei ein probates Mittel, die hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen. Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Siemens-Bereich eine technologische Partnerschaft mit Intel verkündet, um verstärkt Branchenlösungen zu entwickeln (siehe auch: Siemens und Intel schmieden VoIP-Allianz).

Salesforce.com bemüht sich indes, seinen On-Demand-Kosmos ständig zu erweitern und damit mehr Nutzer für das Software-as-a-Service-Modell (SaaS) zu begeistern. Neben der eigenen CRM-Lösung werden mittlerweile über 400 On-Demand-Lösungen auf dem Online-Marktplatz AppExchange angeboten (siehe auch: Salesforce.com will AppExchange monetarisieren). (ba)