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Siemens investiert massiv in China

17.05.2004

Der Münchner Siemens-Konzern hat anlässlich seines 100-jährigen Firmenjubiläums in China massive Investitionen im Reich der Mitte angekündigt. Mehr als eine Milliarde Euro will das Unternehmen investieren - natürlich ganz uneigennützig, denn Konzernchef Heinrich von Pierer rechnet sich "gute Chancen aus, den Umsatz [dieser beträgt derzeit rund vier Milliarden Euro] in den nächsten drei bis fünf Jahren zu verdoppeln", wie er in Shanghai erklärte.

Die Anzahl seiner Niederlassungen will Siemens, das schon heute mit 45 Joint Ventures und etwa 30.000 Mitarbeitern in China präsent ist, von derzeit 28 auf 60 verdoppeln, um in allen Provinzen vertreten zu sein. Das umsatzstärkste Geschäftsgebiet ist Information and Communication (IC). Dessen Festnetzsparte IC Networks hat ihr größtes Joint Venture BISC mehrheitlich übernommen, um es enger an das Weltgeschäft anzubinden. IC Mobile werde seine Handyproduktion in Shanghai von 14 auf 20 Millionen Endgeräte ausweiten. Durch die Kooperation mit der chinesischen Ningbo Bird habe man sich Zugang zu einem landesweiten Händlernetz verschafft. In Sachen Infrastruktur will Siemens den TD-SCDMA-Standard weiter vorantreiben.

Von Pierer zufolge plant Siemens überdies den Ausbau seiner Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in China - bei gleichzeitigem Erhalt von Arbeitsplätzen in Deutschland, wie er betonte. Außerdem wolle Siemens in China verstärkt Anwendungssoftware für den lokalen und den Weltmarkt entwickeln und dem Land einen größeren Stellenwert im globalen Einkauf einräumen. Im kommenden Jahr soll das Einkaufsvolumen auf knapp fünf Milliarden Euro verdreifacht werden.

Rund 100 Millionen Euro von der angekündigten Milliarden-Investition entfallen übrigens auf den Neubau der Siemens-Zentrale in Beijing. (tc)