Kunde kritisiert Performance-Schwäche

Siebel 7 ist zu langsam

13.09.2002
MÜNCHEN (CW) - Die aktuelle Version 7 der CRM-Software von Siebel braucht für Transaktionen teilweise viel mehr Zeit als die frühere Version 6. Das hat Reuters erfahren müssen.

Die Antwortzeiten auf dem Desktop seien bei Siebel 7 im Durchschnitt langsamer als bei der zuvor eingesetzten Version 6.3, berichtete der für E-Commerce zuständige Direktor bei Reuters, Dave Weller, auf einer Konferenz. Informationen des Nachrichtendienstes "Computerwire" zufolge führt der Manager das auf Architekturprobleme zurück. "Einige Transaktionen sind schneller, andere langsamer. Das hat vielleicht mit Änderungen an der Konfiguration zu tun und lässt sich möglicherweise lösen." Besserung soll ein "Option Pack" bringen, das Siebel herausgebracht hat. Nach Angaben des Unternehmens sollen sich damit die Antwortzeiten bei Reuters von 2 bis 2,5 Sekunden auf 1 bis 1,5 Sekunden reduzieren lassen.

Hohe Anforderungen an Endgeräte

Reuters als einer der größsten Siebel-Anwender bestätigt damit zum ersten Mal Gerüchte, die es schon lange im Markt gibt. Das Performance-Problem ist umso befremdlicher, als Siebel mit Version 7 eine neue Architektur vorgestellt hatte, die eigentlich die Transaktionsgeschwindigkeit erhöhen sollte. Statt einer HTML-Oberfläche, die bei jeder Transaktion neu aufgebaut werden muss, benutzt das Unternehmen nun eine Smartweb-Architektur, bei der lediglich die Daten ausgetauscht werden, während die Oberfläche nur einmal übermittelt werden muss. Trotzdem steht für Weller fest, dass das Problem auf dem Client liegt. Der Datenbankzugriff sei in Ordnung.

Reuters kritisiert ferner, dass Siebel 7 zu hohe Anforderungen an den Desktop-PC stelle. Anwender müssten PCs verwenden, die normalerweise im Entwicklungsbereich zum Einsatz kommen. (mo)