Taktraten bis 3,6 Gigahertz möglich

SIA äußert sich über die Entwicklung der Halbleitertechnik bis 2014

10.12.1999
MÜNCHEN (CW) - Trotz einiger technischer Hindernisse wird die Chiptechnik in den nächsten 15 Jahren mit kaum verminderter Geschwindigkeit voranschreiten. Das jedenfalls prognostiziert die Herstellervereinigung Semiconductor Industry Association (SIA).

In ihrer Technology Roadmap wagt die SIA einen Blick in die Zukunft der Halbleitertechnik. Im wesentlichen werde sich die Entwicklung auch in den kommenden Jahren an Moore''s Law messen lassen können, so die Einschätzung. Die nach dem Intel-Mitbegründer Gordon Moore benannte Regel besagt, daß sich die Anzahl der Transistoren auf einem Chip alle 18 Monate verdoppelt.

In etwa fünf Jahren würden die Chiphersteller zwar bei der Entwicklung immer leistungsfähigerer Halbleiter an physikalische Grenzen stoßen. Diese seien unter anderem durch die Verwendung von Siliziumdioxid als Isolationsmaterial gegeben. Mit zunehmender Miniaturisierung kann das Material seine Funktion nicht mehr erfüllen. Mehrere Hersteller und Forschungsinstitute bastelten aber bereits an Alternativen.

Bis zum Jahr 2014 werden Mikroprozessoren mit Taktraten von bis zu 3,6 Gigahertz arbeiten, schätzt der Industrieverband. Die schnellsten derzeit erhältlichen CPUs für PCs sind mit 750 Megahertz getaktet (AMDs Athlon). In 15 Jahren werde sich zudem die Anzahl der Transistoren auf einem Chip von derzeit 64 Millionen auf 64 Milliarden vertausendfachen.

Die Art und Weise, wie Halbleiter künftig gefertigt werden, wird sich der SIA zufolge auf lange Sicht grundsätzlich ändern. Wissenschaftler der University of California Los Angeles (Ucla) haben beispielsweise gemeinsam mit Forschern von HewlettPackard (HP) eine Technologie entwickelt, die den Bau von Computern in der Größe einzelner Moleküle (Nanocomputer) ermöglichen könnte.