Britisches Verteidigungsministerium

Seit 2004 sind 659 Notebooks desertiert

22.07.2008
Das britische Verteidigungsministerium hat ein massives Problem mit mobilen Rechnern. Notebooks und USB-Sticks verschwinden zuhauf.

Wenn das britische Verteidigungsministerium die Inseln des Königreichs ähnlich effektiv zu schützen weiß wie die eigene Notebook-Flotte, ist es schlecht um die Sicherheit bestellt. Die Zahl der im Dienst Ihrer Majestät verschwundenen Notebooks mit geheimen Informationen ist nämlich weitaus höher, als bislang zugegeben worden war. Das Ministry of Defence (MoD) musste jetzt einräumen, dass seit 2004 genau 658 Notebooks sowie 121 USB-Sticks von der Fahne gegangen sind. Bislang war der Verlust von 347 mobilen Rechnern zugegeben worden. Auch hatte es ursprünglich geheißen, alle Fälle seien aufgeklärt worden. Aktueller Zwischenstand: Lediglich 32 Rechner wurden zurückerobert.

Der Verlust von sensiblen Daten zählt in Großbritannien inzwischen zur Tradition. Vergangenes Jahr waren beispielsweise 25 Millionen Datensätze britischer Kindergeldempfänger auf dem Postweg verschwunden. Der für die Politik peinliche Verlust kostete den britischen Steuerzahler knapp eine Million Dollar für die polizeilichen Ermittlungen.

Vergangenen Donnerstag erhöhte sich die Zahl der seit 2004 desertierten Notebooks auf 659. Der Rechner wurde im "Britannia Adelphi"-Hotel in Liverpool geklaut. Die geheimen Informationen auf der Platte seien verschlüsselt gewesen, behauptete das Verteidigungsministerium. Laut Nick Lowe, Manager beim Sicherheitsanbieter Check Point, haben im November vergangenen Jahres 48 Prozent der öffentlichen und privaten IT-Organisationen ihre Daten verschlüsselt. Dies habe eine eigene Untersuchung ergeben. (ajf)

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