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Sattelberger zum Personalvorstand der Telekom berufen

03.05.2007
Der Conti-Manager Thomas Sattelberger ist zum neuen Personalvorstand der Deutschen Telekom berufen worden.

Er übernehme die Position von Karl-Gerhard Eick, der das Personalressort kommissarisch neben dem Posten als Finanzvorstand übernommen hatte, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Bonn nach einer Sitzung des Aufsichtsratssitzung mit. Die Telekom-Aktie notierte im nachbörslichen Handel zuletzt bei 13,44 Euro und damit kaum verändert zum Xetra-Schlusskurs.

Die Berufung erfolgte gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter im Kontrollgremium, wie der ver.di-Vorstand und Vize-Aufsichtsratschef Lothar Schröder der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX sagte. Dennoch werde er sich um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit bemühen.

Der 57-jährige Betriebswirt Sattelberger, der aus Munderkingen in Baden-Württemberg stammt, war früher auch bei der Lufthansa und bei DaimlerChrysler beschäftigt. Mitarbeiter beschreiben Sattelberger als "hart, aber fair".

Die Telekom steckt derzeit in einer tiefen Umbruchphase und steht vor dem größten Arbeitskonflikt seit ihrer Privatisierung. So sollen rund 50.000 Mitarbeiter in neue Gesellschaften unter dem Dachnamen T-Service ausgelagert werden, was die Gewerkschaft ver.di ablehnt. Die Verhandlungen über den Konzerumbau sind festgefahren, ver.di will daher die Warnstreiks ausweiten und peilt Streiks an.

Die drohenden Streiks überschatten die Hauptversammlung des Unternehmens, die heute (Donnerstag) in Köln stattfindet. Zum Aktionärstreffen des größten europäischen Telekommunikationsunternehmens hat die Gewerkschaft ver.di erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt wollen 15.000 Mitarbeiter gegen die Pläne des Vorstands protestieren, rund 50.000 Mitarbeiter in Service-Gesellschaften auszulagern. Dort sollen sie weniger Geld erhalten und länger arbeiten.

An diesem Freitag soll die große Tarifkommission der Gewerkschaft die Urabstimmung beschließen. Kommt es zum Streik, würde die Telekom in den größten Arbeitskampf seit ihrer Privatisierung vor zwölf Jahren hineingezogen. Konzernchef René Obermann will auf dem Aktionärstreffen indes für seine Umbaupläne werben. Die Telekom hatte im vergangenen Jahr 61 Milliarden Euro Umsatz und einen Überschuss von 3,2 Milliarden Euro erzielt. Die T-Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende 0,72 Euro erhalten. (dpa/tc)