SAP versucht erneut, SAP SI komplett zu übernehmen

31.10.2005
Die SAP AG startet einen neuen Anlauf, ihre Servicetochter SAP Systems Integration (SAP SI) komplett zu übernehmen. Wie der Walldorfer Softwarekonzern bekannt gab, wird er allen außen stehenden Aktionären des Dresdner Unternehmens anbieten, ihre SAP-SI-Aktien für je 39,30 Euro an SAP zu verkaufen. Laut SAP liegt der Preis um zirka zehn Prozent über dem Eröffnungskurs am vergangenen Freitag von 35,70 Euro. Gegenüber dem Emissionskurs von 19 Euro am 13. September 2000 entspreche das Angebot einem Aufschlag von rund 107 Prozent. Zusätzlich räumt die SAP verkaufsbereiten Anlegern ein Nachbesserungsrecht ein, falls sie bei einer nachfolgenden Barabfindung der restlichen SAP-SI-Aktionäre mehr Geld erhalten hätten.

Der Softwarekonzern hält derzeit nach eigenen Angaben bereits 94,3 Prozent der SAP-SI-Aktien. Damit fehlten den Walldorfern nur noch 0,7 Prozent der Anteile, um die restlichen Aktionäre über ein Squeeze-out-Verfahren auszuzahlen und das Dresdner Unternehmen von der Börse zu nehmen.

Im vergangenen Jahr war SAP mit dem Versuch gescheitert, SAP SI nach einem Abfindungsangebot von 20,40 Euro von der Börse zu nehmen. Das Unternehmen konnte zwar seine Beteiligung über ein Übernahmeangebot an die restlichen SAP-SI-Anleger von 70 auf 90,01 Prozent aufstocken, die für einen Squeeze-out erforderliche Schwelle von mehr als 95 Prozent wurde jedoch verfehlt (siehe auch: "<a href="https://www.computerwoche.de/index.cfm?pageid=254&amp;artid=61567">SAP: Komplettübernahme von SAP Si vorerst gescheitert</a>"). (mb)