Web

Dachzeile

SAP und Oracle treffen sich im Industriespionagestreit vor Gericht

24.09.2007
Der Software-Hersteller SAP will am morgigen Dienstag versuchen, den Industriespionage-Streit mit seinem Rivalen Oracle mit einer außergerichtlichen Einigung beizulegen.

Die Seiten treffen sich vor Gericht in San Francisco zu einem Vorgespräch für den eigentlichen Prozess. Das US-Unternehmen wirft dem Walldorfer DAX-Konzern vor, sich wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Oracle-Webseite für die Kundenbetreuung verschafft und von dort Software sowie Dokumentation heruntergeladen zu haben.

SAP-Chef Henning Kagermann räumt einer Einigung mittlerweile nur noch geringe Chancen ein. "Ich glaube, Oracle möchte das Thema so lange wie möglich in den Medien halten", sagte der Manager jüngst. Eine abschließende Entscheidung über das weitere Vorgehen in dem Fall wird bei dem Treffen nicht erwartet. Die bei dem Gericht in San Francisco eingereichte Klage des US-Konzerns lautet auf Diebstahl geistigen Eigentums. SAP hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken eingeräumt, streitet aber die Industriespionagevorwürfe ab. "Wir haben keine Industriespionage betrieben und Oracle ist kein nennenswerter Schaden entstanden", sagte Kagermann dem "Tagesspiegel". Die Rückstellung von zehn Millionen Euro für den möglichen Prozess sei "nach derzeitigem Stand" ausreichend.

SAP und Oracle stehen seit Jahren in einem erbitterten Wettbewerb im Markt für Unternehmenssoftware. Während der deutsche Konzern auf Wachstum aus eigener Kraft setzt, verfolgt US-Milliardär Ellison eine aggressive Einkaufspolitik. Um SAP von seiner Spitzenposition zu verdrängen, hat der Datenbankspezialist in den vergangenen drei Jahren mehr als 25 Milliarden Dollar für zahlreiche Unternehmenssoftware-Firmen hingeblättert. (dpa/tc)