Hauptversammlung 2010

SAP-Doppelspitze muss Aktionären Strategie erklären

07.06.2010
Die neue SAP-Doppelspitze steht den Aktionären von Europas führendem Softwarekonzern am morgigen Dienstag (8. Juni) erstmals Rede und Antwort.
Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe bestreiten die Hauptversammlung mit Simultan-Dolmetscher. (Foto: SAP)
Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe bestreiten die Hauptversammlung mit Simultan-Dolmetscher. (Foto: SAP)
Foto: SAP

Der Däne Jim Hagemann Snabe und der Amerikaner Bill McDermott müssen den Anteilseignern erklären, mit welcher Strategie sie SAP wieder zu alter Stärke führen wollen. Ob die beiden Manager im Konkurrenzkampf mit dem US-Softwareriesen Oracle weitere milliardenschweren Zukäufen planen, wird als ein weiteres Thema auf der Hauptversammlung in Mannheim erwartet.

Die neue Doppelspitze hat seit ihrem Amtsantritt im Frühjahr bereits erste Duftmarken hinterlassen. Für das erste Quartal präsentierte sie nach einem von schmerzhafter

Investitionszurückhaltung der Kunden geprägten Jahr 2009 einen deutlichen Umsatz- und Ergebnissprung. Einem weiteren Jobabbau wurde ein Riegel vorgeschoben. Nach der Streichung von rund 4000 Stellen sollen bei dem Walldorfer DAX-Konzern sogar wieder Mitarbeiter eingestellt werden.

Als Großprojekt kündigte das Führungsduo bereits einen raschen und umfassenden Konzernumbau an. So soll die im Frühjahr gestartete Neuorganisation der Entwicklungsabteilung bis zum Sommer abgeschlossen sein. Geplant ist zudem, für rund 4,6 Milliarden Euro das auf mobile Datendienste spezialisierte kalifornische Unternehmen Sybase zu kaufen.

Snabe und McDermott bekommen für ihren Auftritt in der Mannheimer SAP-Arena extra einen Dolmetscher zur Seite gestellt. Snabe will im Gegensatz zu seinem Vorstandskollegen McDermott seine Begrüßungsrede zwar in deutscher Sprache halten. Aber auch der Däne fühlt sich im Englischen deutlicher wohler als in der Sprache seines Arbeitgebers mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf.

Die beiden Manager rückten nach dem überraschenden Abgang ihres Vorgängers Léo Apotheker an die SAP-Spitze. Apotheker war bei dem Softwarekonzern unter anderem an der Unzufriedenheit der SAP-Kunden und Mitarbeiter an seinem Führungsstil gescheitert. (dap/tc)