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SAP-Chef traut dem Online-Rummel nicht

22.03.2000
Plattner: "Wir sind äußerst skeptisch."

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - SAP-Chef Hasso Plattner hält nicht viel von dem Hype um die fast täglich aus dem Boden sprießenden Online-Marktplätze. Ob sich damit künftig Geld verdienen lasse und wer diese elektronischen Handelsplattformen beherrschen werde, sei noch völlig unklar. "Wir machen zwar mit, aber wir sind trotzdem äußerst skeptisch", erklärte Plattner gegenüber der "Financial Times Deutschland". Diese Aussage steht in krassem Widerspruch zu den gegenwärtigen Marketing-Aktivitäten der Walldorfer. Erst vor kurzem wurde das Tochterunternehmen SAP Markets gegründet, das auf Basis von SAP-Software weltweit vernetzte Business-to-Business-Marktplätze im Internet entwickeln und ausbauen soll. Der Kunde soll "optimale Marktplatz-Lösungen für den Wettbewerb in der New Economy" erhalten, hatte Plattner diesen Schritt vor einigen Tagen angepriesen.

SAP kämpft gegenwärtig gegen Newcomer im Bereich des elektronischen Beschaffungswesens (E-Procurement): Ariba und Commerce One heimsen augenscheinlich die meisten Aufträge für Online-Marktplätze ein. So bekam Commerce One zusammen mit Oracle den Zuschlag für die Handelsplattform der drei Autogiganten General Motors, Ford und Daimler-Chrysler (CW Infonet berichtete). Die Walldorfer kamen hier erst nachträglich durch ihre enge Verbindung mit dem Stuttgarter Automobilkonzern mit ins Rennen. Sie sollen Daimler-Chrysler technologisch beraten (CW Infonet berichtete).