Oracle-Rechtsstreit

SAP beantragt Streichung einiger Anklagepunkte

16.10.2008
Europas größter Softwarehersteller SAP will den Rechtsstreit mit seinem amerikanischen Konkurrenten Oracle eindämmen.
Weiterhin Sorgen in der SAP-Zentrale wegen des Rechtsstreits mit Oracle
Weiterhin Sorgen in der SAP-Zentrale wegen des Rechtsstreits mit Oracle
Foto: SAP AG

Einige der Punkte in der Klageerweiterung von Oracle vom 8. Oktober seien nach amerikanischem Recht nicht anwendbar, teilte SAP Mittwochnacht mit. Oracle habe versucht die Klage so komplex wie möglich zu gestalten und habe dabei Vorwürfe eingebracht, die vor einem US-Gericht nicht verhandelt werden können. Details darüber, welche Vorwürfe SAP aus der Klage gestrichen habe wolle, konnte eine Sprecherin nicht geben.

SAP wolle mit den Anwälten von Oracle Gespräche vereinbaren. Ein Termin in dieser Sache steht aber noch nicht. Am Montag, den 20. Oktober, wird das Gericht eine Telefonkonferenz mit den Kontrahenten abhalten, um Möglichkeiten einer gütlichen Einigung auszuloten. Allgemein wird von diesem Gespräch allerdings kein Durchbruch erwartet.

Die Amerikaner werfen SAP vor, über die amerikanische Tochter TomorrowNow mehrfach verbotenerweise für Kunden bestimmte Oracle-Daten heruntergeladen zu haben. Dabei klagt Oracle auf Schadensersatz von bis zu einer Milliarde Dollar. SAP hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken eingeräumt, stritt aber den Vorwurf von Industriespionage ab. Oracle bezifferte den Schaden durch die angebliche Industriespionage auf möglicherweise über eine Milliarde Dollar.

Im Juli hatte SAP die Schließung der Tochter bis zum 31. Oktober angekündigt. Das Geschäft von TomorrowNow waren Dienstleistungen für Kunden von Software-Herstellern, die inzwischen von Oracle übernommen wurden. Der Rechtsstreit zwischen den beiden Konkurrenten wird vor einem Bezirksgericht San Francisco geführt. (dpa/tc)