Bericht

Samsung will Galaxy Note 7 so umweltschonend wie möglich entsorgen

05.11.2016
Wohin mit all den zurückgenommenen Galaxy Note 7? Anfang der Woche hat Greenpeace Samsung dazu aufgefordert, die im brandgefährdeten Phablet verbauten Rohstoffe ordnungsgemäß zu recyclen. Jetzt reagiert der Hersteller: Man prüfe entsprechende Wege um die Umwelt nicht allzu stark zu belasten.

Samsung ist viel daran gelegen, alle der 2,5 Millionen verkauften Einheiten des Galaxy Note 7 wieder einzusammeln. Insgesamt hat der Hersteller angeblich 4,3 Millionen Geräte produziert, ehe er den Verkaufsstopp wegen Brandgefahr verordnete. Nun laufen nicht nur die Untersuchungen nach der Ursache des Problems, auch müssen die nicht mehr in den Handel gelangenden Phablets entsorgt werden. Wie genau das geschehen wird hat, Samsung noch nicht entschieden, jedoch reagierten die Koreaner nun auf eine Aufforderung von Greenpeace nach einer Rückführung wertvoller und seltener Rohstoffe in den Wertstoffkreislauf. Gegenüber Reuters erklärt der Hersteller, dass man den Einfluss auf die Umwelt so gering wie nur möglich halten wolle und entsprechende Methoden prüft, die den Maßgaben lokaler Umweltvorschriften entsprächen.

Aus 4,3 Millionen Samsung Galaxy Note 7 könnten nach Greenpeace-Schätzungen unter anderem 129 Kilo Gold gewonnen werden.
Aus 4,3 Millionen Samsung Galaxy Note 7 könnten nach Greenpeace-Schätzungen unter anderem 129 Kilo Gold gewonnen werden.
Foto: Photomans - shutterstock.com

Greenpeace hatte am Montag Samsung dafür gelobt, das Galaxy Note 7 frühzeitig vom Markt genommen zu haben, um weitere mögliche Unfälle abzuwenden. Allerdings zeigte sich der Umweltschutzbund besorgt über die Aussage des Unternehmens, dass alle Rückläufer und lagernden Einheiten nicht repariert, sondern verschrottet würden. Dabei enthalten die Smartphones wertvolle und seltene Rohstoffe wie Gold, Kobalt und Wolfram, die laut Einschätzung von Greenpeace besser zurückgewonnen werden sollten, als sie einfach wegzuwerfen. Aus den 4,3 Millionen zu entsorgenden Galaxy Note 7, die ein geschätztes Gesamtgewicht von rund 727 Tonnen ergeben, könnten immerhin 129 Kilo Gold, 27 Tonnen Kobalt und knapp 2 Tonnen Wolfram wieder entnommen werden.

Noch ist der Rückruf des Galaxy Note 7 nicht vollständig abgeschlossen. In dieser Woche erklärte der CEO von Samsung North America, dass bislang 80 Prozent der Geräte wieder eingeholt werden konnten. Im kommenden Jahr will das Unternehmen eine Vertrauensoffensive starten und Kunden, Provider und Händler von der Qualität der eigenen Produkte überzeugen. Einen ersten Schritt dazu hat der Hersteller aber schon jetzt getan: Statt weitere Vorfälle abzuwarten, hat er Rückruf und Verkaufsstopp veranlasst, obwohl die Ursache des Problems noch nicht einmal bekannt ist. Eine Vorbildfunktion könnte Samsung nun auch beim Recycling des Galaxy Note 7 einnehmen.

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