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Samsung ist pessimistisch - und investiert in LCD-Produktion

28.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Samsung Electronics hat vor einer schwächeren Entwicklung seines Kerngeschäfts gewarnt. Als Gründe dafür nannte der südkoreanische Elektronikhersteller das voraussichtlich langsamere Wachstum der Weltwirtschaft sowie das rückläufigen Privatkundengeschäft im Heimatmarkt. "Es gibt weiterhin große Risikofaktoren. Die Aussichten für unsere Kerngeschäftsfelder sind nicht gut", sagte Samsungs Vize-Chairmann Yun Jong-yong auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Seoul. Dennoch geht Samsung im laufenden Jahr unverändert von 58,7 Billionen Won (umgerechnet 58,2 Milliarden Dollar) Umsatz sowie einem Nettogewinn von 10,79 Billionen Won (10,7 Milliarden Dollar) aus.

Außerdem will der südkoreanische Elektronikriese einen Milliarden-(Dollar-)Betrag in den Ausbau einer zweiten LCD-Fertigungslinie im südkoreanischen Tanjeong investieren, um die Kapazität bei der Herstellung großflächiger Panels zu erhöhen. Nachdem Samsung im Dezember 2004 bereits rund 280 Millionen Dollar in die Fundamentlegung des Werks gesteckt hatte, sollen nun knapp 2,1 Milliarden Dollar in die Errichtung eines Reinraums und den Kauf von Fertigungs-Equipment fließen. Die Aufnahme der Produktion von Motherglass für 32 bis 46 Zoll große Panels ist für die zweite Jahreshälfte 2006 geplant.

Samsung begründete den Bau mit der starken Nachfrage nach 32-Zoll-LCD-Geräten. Nach eigenen Angaben verkauft der Konzern inzwischen rund 50.000 Panels dieser Größe monatlich. Von den außerdem produzierten 40-Zoll-Panels setzt das Unternehmen monatlich 10.000 Stück ab. Um die hohe Nachfrage zu decken, haben die Südkoreaner bereits gemeinsam mit dem japanischen Konkurrenten Sony eine neue LCD-Fertigungsstätte gebaut, die im März in Betrieb gehen soll. (mb)