Wo steht der Container?

RWE Umwelt AG setzt auf RFID-Technik

04.06.2004
MÜNCHEN (CW) - Die RWE Umwelt AG plant, ihre Container mit RFID-Transpondern (RFID = Radio Frequency Identification) auszustatten und rund 1000 mobile Erfassungsgeräte zu beschaffen. Damit will der Entsorgungsdienstleister seine Logistikprozesse beschleunigen.

RWE Umwelt entsorgt jährlich mehr als 20 Millionen Tonnen Abfälle von Kunden aus Industrie, Handel und Gewerbe sowie aus dem privaten Bereich. Alle dafür eingesetzten Container sollen nun mit RFID-Tags ausgestattet werden. Das Unternehmen setzt auf diese Technik, da sich Bar- oder Strichcode-Etiketten aufgrund der rauhen Umweltbedingungen nicht eignen.

Zum Schutz vor Stößen und widrigen Witterungsverhältnissen sind die an den Behältern angebrachten Transponder in einen halbkugelförmigen Mantel aus Polyurethan (PUR) eingegossen und sowohl angeklebt als auch -geschraubt. "Die Kalotten lassen sich selbst mit dem Vorschlaghammer nicht abhauen", beschreibt Manfred Himmelbach, bei der RWE Umwelt AG Gruppenleiter in der Logistiksteuerung und verantwortlich für das Projekt Behälter-Management, deren Widerstandsfähigkeit.

Mit der funkbasierenden Identifikation der Container will der Entsorgungsdienstleister seine Logistikprozesse verbessern. Dem zuständigen Fahrer werden dafür die Kundenaufträge auf einen Handheld-Computer übertragen. Das Gerät, der "Psion Teklogix Workabout" der Warok Computer und Software GmbH, verfügt über einen Transponderkopf, um die Funkdaten einzulesen und mit dem Auftrag abzugleichen. RWE Umwelt hat dadurch nicht nur einen Überblick über den jeweiligen Standort seiner Container, sondern ebenso über die Standzeit beim Kunden oder die Umlaufgeschwindigkeit. Darüber hinaus soll das System bei der jährlichen Überprüfung der Container Zeit sparen.

Das Unternehmen setzt die Lösung mit rund 100 mobilen Handheld-Computern in zwei Regionen bereits flächendeckend ein. Künftig sollen alle 100 Standorte mit dem System ausgestattet werden, wodurch sich die Zahl der Erfassungsgeräte auf 1000 erhöhen wird. Zur Zuverlässigkeit des Systems kann der Entsorger derzeit noch keine Angaben machen. "Wir müssen zunächst Erfahrungswerte im Realbetrieb über alle Standorte sammeln", so Himmelbach. Die Technik selbst weise jedoch so gut wie keine Fehlerquote auf - diese liege eher beim Menschen. (rg/kf)