Rust-in-time

02.09.1988

Es gibt verschiedene Ansichten darüber, wie man die Zeit totschlagen kann. Eine stammt von H. G. Wells, der den Stundenglas-Flugapparat mit Synchron-Getriebe (Vorwärts- und Rückwärtsgang) erfunden hat.

Der erste Timeware-Entwickler des Informationszeitalters ging freilich noch davon aus, daß die menschliche Kraft des Vergessens nie ganz auszuschalten sei.

Einem jungen deutschen Privatflieger namens M. Rust sollte es vorbehalten sein, den Zeitverlust als Störfaktor zu eliminieren. So schnell wie der Rust-Ruhm schwand, konnten die "Stern"-Verleger nicht einmal einen Scheck stornieren.

Trauerwein ist kaum beeindruckt, denn auch das "Rust-in-time"-Konzept ist mit einem schwerwiegenden Mangel behaftet: Fliegen mußte er noch, der Bengel.

Da sind die CIM-Marketiers der Computerbranche schon weiter: Sie bieten die (Hardware- und Software-)Mittel an, ohne den Zweck zu kennen. Mit "Just-in-time" wird selbst das Vergessen überflüssig.

Zu dumm: An den Vornamen des Herrn Just kann sich Sebastian nicht mehr erinnern.