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RFID dient Boston Marathon als "Wettbewerbsvorteil"

10.04.2007
Die Funktechnik erhöht die Chancengleichheit der Teilnehmer und erlaubt es ihren Freunden, die Zwischenzeiten online zu verfolgen.

Auch Sport-Events stehen unter Konkurrenzdruck. "In den vergangenen drei Jahrzehnten gab es drei neue Marathons pro Jahr", berichtet Jack Fleming, Kommunikationsdirektor des Veranstalters Boston Athlectic Association (BAA), der am kommenden Montag den traditionsreichen Boston Marathon ausrichten wird: "Wir wissen, dass die Leute die Wahl haben." Um diese Wahl zu gewinnen, setzt die BAA seit 1996 auf Radio Frequency Identification (RFID).

Damit folgte der Boston Marathon einem deutschen Vorbild: Zwei Jahre zuvor war die berührungslose Identifikationstechnik bereits beim Berlin Marathon erprobt worden.

Wenn die 23.500 registrierten Läufer am Montag ihre Schuhe anziehen, müssen sie einen ihrer beiden Schnürsenkel durch ein Etikett mit RFID-Chip ziehen, bevor er ihn verknotet. Der Chip enthält die Registrierungsnummer des Teilnehmers und wird von den Lesegeräten erfasst, die entlang der Laufstrecke postiert sind. Damit lässt sich sekundengenau die jeweils benötigte Zeit ermitteln. Wegen des großen Teilnehmerfeldes passieren die letzten Läufer, so Fleming, erst eine halbe Stunde nach dem Startschuss die Startlinie. In der Vor-RFID-Ära mussten die Laufzeiten deshalb manuell erfasst und teilweise geschätzt werden.

Neben der exakten Zeiterfassung bietet das Funk-Tracking auch die Möglichkeit, jeden Läufer virtuell zu beobachten: Via Internet können Trainer, Freunde und Angehörige die alle fünf Kilometer genommenen Zwischenzeiten online verfolgen. Zudem bietet die BAA einen Push-Service via E-Mail oder Mobilgerät an, für den die Teilnehmer jeweils drei Empfängeradressen benennen können. (qua)