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Reine PDAs sterben noch vor den Mainframes aus

09.11.2006
Smartphones legen in Europa weiter zu, und Nokia kann seine Dominanz sogar noch ausbauen.
So sahen PDAs zur Jahrtausendwende aus: Palm m105.
So sahen PDAs zur Jahrtausendwende aus: Palm m105.

Es gab Zeiten, da räumten Analysten, Experten und Journalisten der Konvergenz von persönlichen digitalen Assistenten (PDAs - "Palm Pilot", "Visor" etc.) und Mobiltelefonen keine Chance ein: Handys bleiben Handys, und Organizer bleiben Organizer. Ausnahmen wie der "Communicator" von Nokia - zu groß und viel zu teuer für die Massen - bestätigten die Regel. Inzwischen hat sich der Markt um 180 Grad gedreht: Im dritten Quartal 2006 waren 93 Prozent aller in Europa verkauften Mobilgeräte Smartphones. Reine PDAs gelten inzwischen fast als unverkäuflich.

Laut IDC wurden europaweit im dritten Quartal 60 Prozent weniger pure PDAs als im Vorjahreszeitraum abgesetzt. Die Summe der verkauften Smartphones stieg gleichzeitig um 30 Prozent. In Summe ergibt sich ein Stückzahlenzuwachs um 13 Prozent auf 3,84 Millionen Geräte. Im direkten Vorquartal war der Gesamtmarkt noch geschrumpft. Zu den Siegern zählte wieder einmal Nokia: Der mit riesigem Abstand führende Hersteller weitete seinen Marktanteil bei Smartphones auf 71 Prozent und im Gesamtmarkt auf 67 Prozent aus. RIM ("Blackberry") an zweiter Position wuchs etwas langsamer auf 6,1 Prozent, der Auftragsfertiger HTC/Qtek schoss mit einer neuen Strategie hingegen um 275 Prozent nach oben und auf den dritten Platz (5,4 Prozent). Hewlett-Packard (HP) litt unter der geringeren Nachfrage nach PDAs und büßte 44 Prozent seiner Stückzahlen des Vorjahresquartals ein (3,6 Prozent Marktanteil). Auch Palm schrumpfte, und zwar auf einen Marktanteil von weniger als drei Prozent. (ajf)