IGZO-Displays

Qualcomm steigt bei Sharp ein

04.12.2012
Der Chip-Hersteller Qualcomm und der angeschlagene Elektronik-Konzern Sharp wollen die Entwicklung und Vermarktung von flachen und stromsparenden Displays mit IZGO-technologie vorantreiben.
NTT Docomo bietet mit dem Sharp Aquos Phone Zeta SH-02E aktuell das erste Smartphone mit IGZO-Display an.
NTT Docomo bietet mit dem Sharp Aquos Phone Zeta SH-02E aktuell das erste Smartphone mit IGZO-Display an.
Foto: NTT Docomo

Qualcomm wird zum Anteilseigner am japanischen Elektronik-Konzern Sharp. Das teilt das Unternehmen heute per Pressemitteilung mit. Qualcomm und Sharp wollen künftig bei der Weiterentwicklung und der Vermarktung von IZGO-Displays zusammenarbeiten. Beispielsweise sollen die MEMS-Displays der schon seit anderhalb Jahren mit Sharp zusammenarbeitenden Qualcomm-Tochter Pixtronix auf IGZO-Technologie basieren.

Die Abkürzung IZGO steht für Indium Gallium Zink Oxid, die Technologie soll dünnere, schärfere, stromsparendere und schneller reagierende LCDs oder OLED-Displays mit besserer Bildqualität für Smartphones, Tablets und andere Endgeräte ermöglichen. Seit vergangener Woche ist beim japanischen Netzbetreiber NTT Docomo das erste Smartphone mit IGZO-Display erhältlich, das Sharp Aquos Phone Zeta SH-02E. Sharp kann nach eigenen Angaben auf Basis dieser Technologie Displays mit einer Pixeldichte von bis zu 500 PPI in Serie produzieren.

Gerüchten zufolge wollte Apple ursprünglich sein iPad 3. Generation mit Sharp-Displays ausrüsten. Doch der japanische Display-Spezialist konnte seine neue Technologie angeblich nicht schnell genug fertigstellen, weshalb Apple auf eine aufgerüstete Version herkömmlicher Display-Produkte zurückgreifen musste. Deshalb sei das neue iPad auch dicker und schwerer als der Vorgänger iPad 2 ausgefallen und benötigte einen stärkeren Akku.

Sharp verhandelt schon seit Monaten mit dem Apple-Auftragsfertiger Foxconn über eine Partnerschaft. Doch die Gespräche wegen des drastischen Kurseinbruchs der Sharp-Aktie ins Stocken geraten. Die noch unter Vorbehalt stehende Vereinbarung mit Qualcomm spült Medienberichten zufolge schrittweise bis zu 92,3 Millionen Euro (9,9 Milliarden Yen) in die Kassen von Sharp. Die Japaner sollen angeblich auch versuchen, Intel und Dell als weitere Partner zu gewinnen.

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