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Quad Play - der nächste letzte Schrei

03.04.2006
NTL kauft Virgin Mobile, und auch Time Warner entdeckt den Mobilfunk.

Nach dem TK-Hype-Thema "Triple Play" steht schon wieder das nächste große Ding ins Haus: "Quad Play" beziehungsweise "Quadruple Play". Geht es bei Triple Play um die Übertragung von Sprache, Daten und Fernsehen auf einer technischen (IP-)Plattform, kommt bei der angereicherten Quad-Variante zusätzlich noch der Mobilfunk ins Spiel. Anbieter wagen den Schritt entweder mit Übernahmen oder über Partnerschaften.

So will sich Time Warner nach der Akquisition des Kabelnetzbetreibers Adelphia damit beschäftigen, Mobilfunkangebote in das Portfolio zu integrieren. Dies kündigte Konzernchef Richard Parsons gegenüber der "Financial Times" an. Time Warner ist Partner des Mobilfunk-Netzbetreibers Sprint und zugleich Mutter des Online-Anbieters AOL. "Der perfekte Tisch muss mit vier Beinen konstruiert

werden, nicht nur mit drei", wird Parsons im Zusammenhang mit Triple Play zitiert.

Der britische Kabelnetzbetreiber NTL setzt auf eine Akquisition des Mobilfunkers Virgin Mobile und will im Laufe der Woche Details zur geplanten Transaktion vorlegen. Virgin werde dabei mit 960 Millionen britischen Pfund bewertet, was einem Preis je Aktie von 372 Pence entspreche, verlautete am Montag aus Kreisen. Virgin-Hauptaktionär Richard Branson werde seine Anteile zum Teil in Bargeld tauschen und zudem einen Anteil von NTL erhalten. NTL wiederum will mit dem Erwerb von Virgin Mobile einen integrierten TK-Konzern schaffen, der neben Telefonie und Internet auch Medieninhalte anbietet. Die Gesellschaft hatte im vergangenen November erstmals eine Übernahmeofferte angekündigt, die allerdings von der Virgin-Führung als zu niedrig bezeichnet worden war. (dpa/ajf)