Professor Dr. Wolfgang Helfrich von der Universität Berlin wird der diesjährige EPS Hewlett-Packard Europhysics Preis verliehen, der außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der Halbleitertechnik würdigt. Helfrich erhält den mit 20 000 Schweizer Frank

02.07.1976

Professor Dr. Wolfgang Helfrich von der Universität Berlin wird der diesjährige EPS Hewlett-Packard Europhysics Preis verliehen, der außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der Halbleitertechnik würdigt. Helfrich erhält den mit 20 000 Schweizer Franken dotierten Preis für seine Beiträge zur Physik der Flüssigkristalle. Seine von 1969 bis 1972 in den RCA-Laboratorien in Princeton (USA) und bei Hoffmann-La Roche in Basel durchgeführten Forschungsarbeiten machten den Effekt bekannt, daß bestimmte faserähnliche Moleküle ihre optischen Eigenschaften verändern, wenn sie an eine Spannung angelegt werden. Wenige Volt genügen, um die Flüssigkristalle vom undurchsichtigen in durchsichtigen Zustand zu versetzen.

Die Verleihung an Prof. Helfrich wird anläßlich der Eröffnung des "19. Congress Ampere" am 27. September in Heidelberg stattfinden.

F. Luther, Prokuristin und Inhaberin eines 5-Prozent-Anteils der Pragma-Software GmbH, München, verließ zusammen mit Werner H. Wiesehahn (CW Nr. 26 vom 25. Juni) das Software-Haus. Neuer Geschäftsführer wurde der Justitiar der Deutschen Datel GmbH, Peter A. Kolb. Der Datel-Muttergesellschaft Générale de Service Informatique International (GSI), Brüssel, gehört jetzt auch die Pragma-Software zu 100 Prozent an. Die Datel-Männer bemühen sich zur Zeit um eine Reorganisation.

Klaus-Rupert Busche (33) wird am 1. Juli die Vertriebsleitung Süd der ITEL Deutschland GmbH, Frankfurt, übernehmen. Busche war bisher bei der Digital Equipment GmbH, München, Vertriebsleiter für Norddeutschland im Bereich Großrechenanlagen.

Vertriebsleiter Nord wurde Herbert Theißen, der von der neuen Itel-Geschäftsstelle Düsseldorf aus die Kunden im Rhein-/Ruhr-Raum sowie in Norddeutschland betreuen soll.

Ernst-Dieter Wedekind (34) ist Programmierer im Rechenzentrum der Universität Bremen. Seine Lieblingsbeschäftigung: Kriminalromane lesen. Nichts Besonderes? - Doch, denn Ernst-Dieter Wedekind ist blind. Und er liest normal gedruckte Zeitungen, Romane und Computerausdrucke. Ein kleines Gerät, das "Optacon", von einem amerikanischen Professor für seine blinde Tochter entwickelt, ermöglicht Blinden das Lesen von nicht in Blindenschrift gedrucktem Text.

Über eine Schriftzeile wird eine Minikamera geführt. 144 Fotozellen übertragen auf 144 Vibratioasstifte des Tastfeldes, was sie "sehen": hell oder dunkel. Die Stifte heben sich beim Signal "dunkel" an, so daß sie die von der Kamera gelesenen Buchstaben vergrößert darstellen. Ein Blinder, dessen Tastsinn bedeutend besser ausgeprägt ist als bei einem Sehenden, kann nach längerer Übung diese "Erhebungen" zusammenhängend lesen. Für Menschen, die seit der Geburt blind sind, besteht allerdings ein Handikap: Außer der Blindenschrift kennen sie keine andere. Ernst-Dieter Wedekind, ebenfalls seit seiner Geburt blind, hatte Glück: Sein jüngerer Bruder brachte ihm schon als Kind die lateinische Schrift mit Hilfe von ausgeschnittenen Buchstaben bei.

Wedekind ließ sich von der Bundesanstalt für Arbeit vom Stenotypisten zum Programmierer umschulen (im Rehabilitationszentrum in Heidelberg) und erhielt zur Identifikation von Computerausdrucken das "Optacon" (pünktlich zum Weihnachtsfest 1972). Leicht ist es nicht - wie Wedekind zugibt -, mit dem "Optacon" zu lesen: "Es erfordert schon eine Spezialbegabung."ob

Bruno Kälberer übernahm die Leitung der neuen Pertec-Niederlassung in Frankfurt. Kälberer, vorher unter anderem für Systems Technik, Vermont-Research und Ampex tätig, wird für den OEM-Vertrieb und den Service der gesamten Pertec-Peripherie verantwortlich sein. Die Service- und Wartungsarbeiten werden über die beauftragte Systems Maintenance und Services GmbH (S. M. S.) abgewickelt.