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Prodi: Jeder Europäer soll Zugang zum Web erhalten

08.12.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Romano Prodi, Präsident der Europäischen Kommission, wird vermutlich heute eine europaweite Initiative vorstellen, die jeden EU-Bürger so schnell wie möglich mit einem Internet-Zugang versehen will. Die "E-Europe-Initiative" ist ein Zehn-Punkte-Plan, der beispielsweise die Gebühren für Ortsgespräche und für den Web-Zugang senken will. Ein weiteres Ziel liegt darin, die Europäer mit den nötigen Internet-Fähigkeiten auszustatten. Vor allem Schüler und Studenten sowie Behinderte sollen schnellst möglich einen Online-Zugang erhalten. Daher verlangt die EU, daß sich alle Lehrer in drei Jahren mit dem neuen Medium auskennen und die Klassenzimmer mit Internet-Zugängen ausgestattet sind.

Zudem sind Online-Gesundheitsdienste, Risikokapitalgesellschaften für kleine High-tech-Firmen und Smart-Cards für den sicheren elektronischen Zugang geplant. Bis Ende des kommenden Jahres sollen die ehemaligen TK-Monopolisten die sogenannte "letzte Meile" zum Kunden für die Konkurrenz öffnen. Innerhalb von zwei Jahren will die EU-Kommission Frequenzen für multimediale Mobilfunksysteme einrichten.

Die EU will das E-Europe-Dokument nach dem Helsinki-Gipfel in dieser Woche an alle Regierungen schicken. Die Kommissions-Mitglieder wollen dann konkrete Vorschläge für die Initiative erarbeiten, die Ende März 2000 umgesetzt werden sollen.