Privatnutzer liegen bei Internet-Telefonie vorne

17.10.2006
In Deutschland nutzen bereits elf Prozent der Privatpersonen Voice over IP (VoIP), aber nur neun Prozent der Unternehmen.

Grundlage für diese Angaben, die der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) bekannt gab, sind aktuelle Studien von FGW Online und E-Business-Watch. "Der rasante Zuwachs an Breitbandanschlüssen und günstige Flatrates haben die Technologie gerade für Privathaushalte interessant gemacht", erklärte Bitkom-Präsident Willi Berchtold. Vorteile sieht er auch für gewerbliche Nutzer: "Unternehmen, die auf VoIP umsteigen, können bis zu 30 Prozent Kosten sparen."

Unter den Privatpersonen ist die Internet-Telefonie besonders bei den 18- bis 24-Jährigen beliebt. In dieser Gruppe verwendet laut Studienergebnissen fast jeder Vierte seinen Breitbandanschluss, um mit Freunden und Bekannten zu sprechen. Bei den 25- bis 29-Jährigen sind es 18 Prozent. Mit steigendem Alter nimmt die Verbreitung allerdings deutlich ab. Nur vier Prozent der Deutschen über 60 Jahre nutzen VoIP.

Bei den Unternehmen spielt VoIP insbesondere eine Rolle bei Telefonaten über das firmeninterne Datennetz. Da ein zusätzliches Telefonnetz obsolet wird, ergibt sich ein entsprechendes Einsparpotenzial in der Infrastruktur. Vorreiter bei der VoIP-Nutzung sind die TK- Anbieter selbst: Laut Untersuchung nutzt in der TK-Branche bereits jedes dritte Unternehmen VoIP selbst. Weit verbreitet ist die Technologie zudem bei den Herstellern von informations- und kommunikationstechnischen Geräten (19 Prozent) und von Unterhaltungselektronik (18 Prozent).

"Die Potenziale kann man gar nicht hoch genug einschätzen", wirbt Willi Berchtold für die neue Technik. "Allein die deutschen Unternehmen werden dieses Jahr etwa 350 Millionen Euro in Hard- und Software für VoIP investieren", verweist er auf eine aktuelle Studie der Marktforscher von Techconsult. (mb)