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Private E-Mails zu verkaufen

19.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auch wenn die Europäische Kommission den Versand von sogenannten Spam-Mails verbieten sollte, könnte sich den Direkt-Marketing-Unternehmen eine neue Möglichkeit bieten, Werbung elektronisch zu versenden. In den USA sind zwei Startups, Epidemic Marketing und Favemail, angetreten, Unternehmen Werbeflächen in privaten E-Mails zu verkaufen. Dabei sollen auch die Privatanwender Geld verdienen. Bei Epidemic funktioniert das folgendermaßen: Anwender fügen ans Ende ihrer privaten E-Mail beispielsweise eine Werbung mit Link zu der angepriesenen Firma oder dem entsprechenden Produkt an. Sollte der Empfänger dieser E-Mail innerhalb der nächsten 30 Tage ein Produkt bei dem beworbenen Unternehmen kaufen, erhalten die Absender fünf Prozent der Kaufsumme als Provision.

Die 29-jährige Epidemic-Gründerin Kelly Wanser stieß auf diese Geschäftsidee über das sogenannte "Viral Marketing". Diese Methode verwenden Verbraucher, um ein Produkt oder eine Website bekannt zu machen - ähnlich der Hotmail-Aktion von Microsoft, wo am Ende jeder E-Mail der Empfänger der Nachricht dazu aufgefordert wird, ebenfalls ein E-Mail-Konto bei dem Service zu eröffnen.