Pressespiegel

14.06.1996

Die "FAZ" über eine hierzulande leider ausbleibende Entwicklung: Die amerikanische Wirtschaft hat im Mai 348000 neue Arbeitsplätze geschaffen und damit alle Erwartungen der Fachleute um mehr als das Doppelte übertroffen. Das Wachstum erscheint so robust, daß eine Anzahl von Analysten ihre Wachstumsprognose für das zweite Quartal auf 4 Prozent angehoben haben. Im ersten Quartal des Jahres war die Wirtschaft um 2,3 Prozent gewachsen. Noch vor drei Monaten wollten zahlreiche Fachleute angesichts einer vorübergehenden Wachstumsschwäche eine Rezession in diesem Jahr nicht ausschließen.

Die "Süddeutsche Zeitung" zum De-Benedetti-Prozeß: Im Prozeß der zweiten Instanz wegen des Milliardenzusammenbruchs des Mailänder Banco Ambrosiano hat das Mailänder Berufungsgericht den Olivetti- Präsidenten und Besitzer der Zeitung La Repubblica, Carlo De Benedetti, zu vier Jahren und sechs Monaten Haft wegen Beteiligung am betrügerischen Bankrott verurteilt. In erster Instanz lautete das Urteil auf sechs Jahre und vier Monate. Auch gegenüber den anderen Angeklagten wurde die Strafe ermäßigt, der Straftatbestand aber bestätigt. Carlo De Benedetti war wenige Monate lang, kurz vor dem Crash der Bank, Vizepräsident und zog nach Ansicht des Gerichts mit ungerechtfertigtem Gewinn seine Beteiligung an der Bank zurück.

Das "Handelsblatt" zitiert einen Internet-Enthusiasten: Das Internet, mit der heute verfügbaren Technik für viele noch ein kompliziertes und langsames Medium, wird nach Ansicht Jungs in drei bis fünf Jahren ein fast universelles Kommunikationsmittel sein. Können heute bestimmte Informationspakete aufgrund der langen Wege über freie Knoten noch stundenlang unterwegs sein, wird das Netz durch ATM (Asynchronous Transfer Mode) und Breitbandtechnik bald so leistungsfähig sein, daß Sprache und Bild verzögerungslos übertragen und Dialoge wie beim normalen Telefonieren möglich sein werden. Das Siemens-Vorstandsmitglied ist davon überzeugt, daß diese Entwicklung zu völlig neuen Tätigkeiten führen wird. Viele Jobs würden dadurch geschaffen, daß Anbieter Inhalte ins Netz geben, die von Nutzern abgerufen und bezahlt werden. "Ich glaube zum Beispiel an den Software- Handwerker", der seine Leistungen übers Internet verkauft.