Powersoft komplettiert Produktpalette Ein abgespecker Power Builder fuer typische Xbase-Entwickler

04.03.1994

LONDON (qua) - Weniger ein neues Produkt als eine erweiterte Marketing-Strategie stellte die Powersoft Inc., Burlington, Massachusetts, in London der europaeischen Presse vor: Mit "Power Builder Desktop" will der Software-Anbieter Produkten wie Dbase oder Clipper Konkurrenz machen.

Bei dem ab sofort verfuegbaren GUI-Builder handelt es sich eigentlich nur um eine Single-user-Ausfuehrung der Client-Server- Umgebung Power Builder Enterprise. "Der Entwicklungsaufwand war sehr gering", raeumt David Dewan, Mitbegruender und Cheftechnologe des Unternehmens, denn auch ein.

Der Grund dafuer, warum Powersoft das Produkt mit grossem PR-Rummel eingefuehrt hat, ist darin zu suchen, dass der Anbieter eine neue Zielgruppe entdeckt hat: den typischen Desktop-Entwickler, der bislang mit Produkten wie Dbase von Borland, Clipper von Computer Associates oder auch Visual Basic von Microsoft arbeitet. Laut Dewan waechst diese - derzeit zehn bis zwoelf Millionen Koepfe zaehlende - Gruppe jaehrlich um eine Million Entwickler.

Power Builder Desktop unterscheidet sich von der Enterprise- Ausfuehrung vor allem durch die fehlende Konnektivitaet zu SQL- Datenbanken sowie den Mangel an Schnittstellen zu anderen Entwicklungs- und Testwerkzeugen. Allerdings enthaelt auch der abgespeckte Power Builder eine Kopie des Datenbanksystems Watcom SQL sowie eine ODBC-Schnittstelle. Im Lieferumfang enthalten ist eine CD-ROM mit der Produktdokumention.

Wer sich rasch zum Kauf entschliesst, bekommt das Paket fuer 439 Mark, also fuer einen Preis, der mehr als 60 Prozent unter der ab Juni 1994 verlangten Nutzungsgebuehr von 1225 Mark liegt. Als Vertriebskanaele fungieren neben dem "Power Channel" die Milestone GmbH, Neuss, sowie neuerdings auch der Grossdistributor Merisel.