Videoschnitt-Software im Test

Power Director 7 Ultra (beta) von CyberLink

18.06.2008
Von Thomas Hackenberg
Das umfangreiche Videoschnittprogramm Power Director 7 bringt die Bildbearbeitung Photo Now und Apples Quicktime mit. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie hier.

Die Installation von Power Director 7 dauert, denn der freie Plattenplatz verringert sich dabei um gut 800 MB. Neben Photo Now ist auch Quicktime dabei, allerdings in der betagten Version 7.1, obwohl diese seit Ende 2007 als unsicher bekannt ist und gegebenenfalls Schad-Code ausführt. Zum Testzeitpunkt war Quicktime 7.4.5 aktuell.
Beim ersten Programmstart ? und auch später zwischendurch immer wieder - poppt natürlich zuerst der nervige Registrierungsbildschirm auf. Danach aber präsentiert sich Power Director mit gewohnt übersichtlicher Oberfläche im Bereich ?Bearbeiten?. Weniger gelungen: Die drei Fenster-Bereiche lassen sich nicht beliebig in der Größe ändern, lediglich das Vorschaufenster kann verkleinert werden.

Handhabung: Power Director kann neben DV-Video auch hochauflösende Formate wie HDV und AVCHD aufzeichnen. Die Ansteuerung eines Sony GV-HD700 klappte im Test einwandfrei. Zudem ist das Einspielen via Webcam, DVD, Blu-ray-Disk und Analog-/Digital-TV vorgesehen. Im Test zog sich das Scannen nach DVB-T Kanälen schier endlos hin, aber schließlich fand Power Director alle Programme. Achtung: Vor dem Bearbeiten eines neuen Projekts ist es ratsam, das eingestellte Seitenverhältnis zu kontrollieren ? voreingestellt ist 4:3. Die Erkennung erfolgt nicht automatisch und eine spätere Änderung ist nicht möglich.

Die Szenenerkennung muss zwar manuell angestoßen werden, dafür waren die Ergebnisse im Test ohne Tadel. Auch Material von einem HDV-Rekorder wurde exakt aufgeteilt. Beim Bearbeiten von Filmmaterial sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt, der ?Effektraum? hält eine Fülle von Funktionen bereit, im ?Übergangsraum? findet sich für fast jeden Geschmack die passende Überblendung. Für weitere Gags können bis zu sechs Bild-im-Bild-Spuren herangezogen werden ? mehr als genug. Auf einem schnellen PC lassen sich alle Effekte ohne Ruckeln als Vorschau betrachten.

Beim Sound unterstützt Power Director durchgängig 5.1-Kanal Dolby. Das Mischen von O-Ton, Kommentar und Musik ist auch für Einsteiger schnell durchschaubar. ?Magic Music? erstellt aus Vorlagen passgenaue Hintergrundmusik zum Film. Viele der angezeigten Lieder müssen aber erst online gekauft werden. Weitere Magic Tools bieten Automatik-Funktionen wie Entwackeln von Videos, automatische Korrektur der Belichtung und animierte Diashows. Beim Versuch, fertige Videos auf den HDV-Rekorder zurückzuspielen gab es im Test eine Überraschung. Power Direktor erzeugte einen MPEG-2-Transport-Stream und meldete dann ?Glückwunsch?. Hilfe beim eigentlichen Zurückschreiben auf Band gab es nicht.

Der Export in Dateien klappte problemlos, neben üblichen Formaten wie DV-AVI, MPEG-1/2 erstellt Power Director auch MPEG-4 AVC bis Full-HD-Auflösung. Auch für Youtube ist ein Profil vorhanden. Video-DVDs können mit Untertiteln und animierten Menüs gestaltet werden. Brennen auf BD-R klappte im Test problemlos, hier bietet die Software neben BDAV auch BDMV. Für Menüs gibt eskeine Vorlagen. Über die Online-Community Director Zone können Anwender jedoch Vorlagen und Settings austauschen.

Fazit: Das Programm hält, was der Anbieter verspricht. Bei der Arbeit mit Power Director kommt Freude auf, nach kurzer Einarbeitung können auch Einsteiger bereits sehenswerte Filme produzieren.

Alternative: Video deluxe 2008 Premium (www.magix.de) bietet mit 99 Spuren für Video und Audio noch mehr Gestaltungs-Möglichkeiten.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 1,5
Bedienung (35%): Note 1,5
Dokumentation (5%): Note 3,0
Installation/De-Installation (5%): Note 3,0
Systemanforderungen (5%): Note 4,0

GESAMTNOTE: 1,8

Anbieter:

CyberLink

Weblink:

www.cyberlink.de

Preis:

100 Euro

Betriebssysteme:

Windows XP, Vista

Plattenplatz:

ca. 880 MB