Zufriedene Arbeitnehmer in der Metallindustrie:

Positiv gegenüber Neuerungen

25.07.1980

MÜNCHEN (gr) - Überwiegend positiv nennt Infratest die Erfahrungen der Arbeitnehmer in der Metallindustrie mit der Einführung technischer Neuerungen am Arbeitsplatz. Befragt war im Auftrag des Gesamtverbandes der metallindustriellen Arbeitgeberverbände eine repräsentative Stichprobe von 2000 Beschäftigten. Die Erhebung wurde zwischen November und Dezember 1979 in der bundesdeutschen Metallindustrie durchgeführt.

55 Prozent der Beschäftigten waren der Infratest-Befragung zufolge von erheblichen Veränderungen am eigenen Arbeitsplatz betroffen. Vor allem Angehörige der besonders qualifizierten Berufsgruppen, bei denen trotz hoher Belastungen die Arbeitszufriedenheit nach den jetzt vorliegenden Befragungsergebnissen die höchsten Werte erreicht, hatten sich direkt mit den Folgen der Neuerung auseinanderzusetzen. 49 Prozent aller betroffenen Beschäftigten registrierten eine Veränderung der fachlichen Anforderungen, 45 Prozent fühlten sich in Konzentration und Aufmerksamkeit höher gefordert. 35 Prozent gaben an, ihre Arbeit sei interessanter geworden. Für rund ein Viertel wurde die Arbeit körperlich leichter, für elf Prozent vereinfachte sich die Arbeit.

Während die bisher genannten Punkte in gewissem Rahmen belassen noch als positiv bis indifferent zu bewerten sind, hat die Einführung einer technischen Neuerung auch negative Konsequenzen. Der Auftragsarbeit nach mußten sechs Prozent die Versetzung in eine andere Abteilung hinnehmen, bei vier Prozent wurde die neue Arbeit schlechter bezahlt.

Acht Prozent der Befragten insgesamt gaben an, daß innerhalb ihres Arbeitsbereiches Kollegen entlassen wurden. 14 Prozent dagegen sprachen von Neueinstellungen, 18 Prozent registrierten innerbetriebliche Versetzungen. Für beide Teilbereiche, so folgert die Infratest, sind die Erfahrungen mit den durch technischen Fortschritt veränderten Arbeitsbedingungen zwar unterschiedlich, in der Tendenz jedoch eher positiv.