Polizei programmiert Handys zu Wanzen um

16.07.2007
Ein Handy lässt sich so umprogrammieren, dass die Polizei damit die Gespräche von Verdächtigen abhören kann. Dabei wird das Gerät so manipuliert, dass selbst eine Abschaltung nur scheinbar erfolgt, das Telefon aber weiterhin betriebsbereit ist. Die Landeskriminalämter mehrerer Bundesländer haben zugegeben, diese Software einzusetzen.

Für die Überwachung von Verdächtigen ist ein Handy vielfach verwendbar. So lassen sich Bewegungsprofile erstellen und die Kommunikation über das Gerät mitschneiden und auswerten. Einem Bericht des Spiegel zufolge ist die Polizei auch in der Lage, die mobilen Begleiter zu Abhöreinrichtungen umzuprogrammieren, der Besitzer merkt davon nichts. Nach erfolgreicher Manipulation kann sie über die Freisprecheinrichtung den Gesprächen des Verdächtigen lauschen. Die Landeskriminalämter aus Bayern und anderen Bundesländern haben dem Bericht nach bestätigt, die Technik zu nutzen.

Demnach sei es möglich, selbst ohne direkten Kontakt zum Gerät auf die Handy-Software zugreifen zu können. Auch über Bluetooth oder WLAN lässt sich das Handy manipulieren, ebenso durch Trojaner, die über Spiele, Klingeltöne oder Bilddateien auf das Mobiltelefon geschleust werden können.

Den Angaben zufolge kann das System dahingehend umprogrammiert werden, dass die Abhörfunktion selbst im abgeschalteten Zustand aktiv ist. Dabei erlischt die Anzeige und es werden keine Anrufe mehr entgegengenommen, das Gerät bleibt jedoch weiterhin betriebsbereit. Mittels Funksignal kann die Freisprecheinrichtung aktiviert und Gespräche mitgehört werden.

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