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Plattner plant zweiten Fonds für IT-Gründer

19.06.2006
SAP-Mitbegründer Hasso Plattner plant einen zweiten Wagniskapital-Fonds zur Unterstützung junger IT-Firmengründer.

Der international ausgerichtete Fonds solle ein Volumen von 100 Millionen Euro haben, sagte der Präsident der Investmentgesellschaft Hasso Plattner Ventures, Eran Davidson, am Sonntag in einem dpa-Gespräch.

Anders als bei dem bereits aufgelegten ersten Fonds, der mit 50 Millionen Euro Gründer in Deutschland fördert, seien die künftigen Zielmärkte USA und Israel. "Im nächsten Jahr könnten wir in den USA starten, in Israel vielleicht 2008." Noch sei die Entscheidung nicht gefallen. Dies hänge von steuerlichen Gründen und der Suche nach Investoren ab.

Den ersten Fonds hatte Plattner, der Aufsichtsratschef von Europas größtem Softwarekonzern SAP ist, mit 40 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen ausgestattet. Erklärtes Ziel ist, deutsche IT-Talente in die Weltspitze zu führen. Die restlichen zehn Millionen Euro steuerten die Investitionsbank des Landes Brandenburg und der US-Finanzinvestor CMEA Ventures bei. Erste Förderprojekte wurden bereits ausgewählt.

Der Software-Milliardär setzt dabei auf eine Kombination aus Wagniskapital und einem so genannten Business Incubator (Brutkasten). Dies bedeutet, dass Unternehmensgründer nicht nur Geld und Beratung bekommen, sondern das von Plattner in Potsdam aufgebaute top ausgestattete IT-Zentrum beziehen. Dort sollen sie ihre Ideen "ausbrüten".

Habe die junge Firma eine Marktchance, werde als erstes eine Niederlassung in den USA aufgemacht, sagte Davidson. Dort würden die Jungunternehmer an die harten Marktbedingungen herangeführt. "Deutsche sind zu langsam im Marketing, sie müssen aggressiver auftreten, höhere Risiken eingehen und globaler denken", forderte der Venture-Capital-Spezialist.

Am 21. Juni zeichnet Plattner in Potsdam das beste IT-Nachwuchsprojekt des Jahres aus. (dpa/tc)