Aktie der Woche

Pixelpark: Besser heute als morgen verkaufen!

01.12.2000
Von Stephan Hornung*

Mittlerweile müssen am Neuen Markt auch Schwergewichte wie Aixtron, Consors, EM.TV, Medion und Singulus massive Kursverluste erleiden. Bei Pixelpark genügte schon das Gerücht, dass der Mehrheitsaktionär Bertelsmann eine Investmentbank beauftragt hätte, einen Käufer für seinen Anteil zu suchen. Dies wurde von Bertelsmann erst nicht kommentiert und später dementiert. Es dürfte sich ohnehin nur schwerlich ein Käufer finden, da deutsche Web-Agenturen im internationalen Vergleich immer noch sehr ambitionierte Marktkapitalisierungen aufweisen. Pixelpark wird selbst jetzt noch mit dem mehr als fünffachen des 2000er-Umsatz bewertet. Dies wäre für technologisch führende Firmen mit hohen Umsatzmargen sehr preiswert, für Internet-Dienstleister, die nur geringe Umsatzmargen erzielen, ist dies jedoch deutlich zu hoch. In Skandinavien und den USA werden Firmen aus dieser Branche nur noch mit Umsatzfaktoren von 0,5 bis zwei eingestuft. Hinzu kommt: Diese Companies können im Gegensatz zu Pixelpark zum Teil schon Gewinne ausweisen. Interessant erscheint bei Pixelpark die Wagniskapitalbeteiligung Venturepark Incubator AG. Allerdings läuft auch hier der Start des Aushängeschildes "Sportgate" (mit Boris Becker) viel langsamer an, als noch vor Monaten vollmundig verkündet wurde. Alles in allem ist Pixelpark auf aktuellem Niveau aus fundamentaler Sicht noch immer ein Verkauf.

* Die Autoren sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.