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Pinnacle Systems übernimmt Steinberg

19.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem Apple sich in diesem Jahr bereits Emagic einverleibt hatte (Computerwoche online berichtete), wird nun auch der zweite weltweit führende Anbieter von Musiksoftware aus deutschen Landen verkauft, die Hamburger Steinberg Media Technologies AG ("Cubase"). Sie geht an Pinnacle Systems Inc. beziehungsweise dessen in Braunschweig ansässigen Ableger Pinnacle Systems GmbH. Pinnacle zahlt 24 Millionen Dollar, davon acht Millionen in bar und den Rest in Aktien.

Pinnacle Systems wurde 1986 gegründet und bietet bislang vor allem Produkte im Bereich digitale Videobearbeitung und CD/DVD-Authoring an. Durch den Zukauf von Steinberg will sich die Firma mit Hauptsitz im kalifornischen Mountain View auch den professionellen und Consumer-Audiomarkt erschließen. Allein letzteren schätzt CEO George Blinn auf ein Volumen von 200 Millionen Dollar - Tendenz steigend. Mit dem Deal habe man möglichweise Microsoft ausgebootet, mutmaßt der Pinnacle-Mann. "Erst vor sechs Wochen berichtete die "Wirtschaftswoche" über Spekulationen in der Szene, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, wann Microsoft für noch mehr Geld bei Steinberg einsteige", sagte Blinn. Seine Firma hatte in Deutschland zuvor bereits Fast Multimedia und die Dortmunder VOB übernommen und beschäftigt hierzulande inzwischen rund ein Drittel ihrer insgesamt 900 Mitarbeiter. (tc)