Umfrage unter jungen Unternehmen

Personalplanung oft kein Thema

31.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Die meisten Personalleiter sind fachliche Quereinsteiger und beschäftigen sich nur nebenbei oder übergangsweise mit Personalfragen. Dies ergab eine Umfrage unter 109 kleinen, jungen Unternehmen.

Die Unternehmensberatung 1a-Zukunft Ltd., Köln, ermittelte, wie junge Unternehmen ihr Personalwesen organisieren. 109 Human-Resources-(HR-)Vertreter der New Economy beantworteten den Online-Fragebogen. Fazit: Personal-Management wird in jungen Unternehmen nicht ernst genug genommen.

In 62 Prozent der befragten Startups gibt es keinen Verantwortlichen, der sich ausschließlich mit HR beschäftigt. 71 Prozent der Befragten sind fachliche Quereinsteiger. Hier zeige sich die für junge Unternehmen charakteristische Notwendigkeit zur Flexibilität und Multifunktionalität, meint Ursula Willan, Karriereberaterin bei 1a-Zukunft. Die ernüchternde Folge: "Die befragten Personalverantwortlichen wissen zumindest, was sie nicht wissen."

Trotzdem bewerten 88 beziehungsweise 77 Prozent der Befragten Administration und Personal-Marketing als ausreichend betreut. Dieses Ergebnis klingt besser als es ist, meint Katharina Wladikas, Projektleiterin der Studie: Über die Hälfte der Personalverantwortlichen, die an der Umfrage teilnahmen, bekleideten Posten in der Geschäftsführung oder dem Vorstand. "Die sehen ihre eigene Arbeit natürlich eher positiv, obwohl sie oft nur über begrenzte Ressourcen verfügen."

Immerhin erkennen die Jungunternehmer den eigenen Trainingsbedarf für strategisches (48 Prozent) und operatives (49 Prozent) HR-Management. Nach der Effektivität ihrer Personalarbeit gefragt, gaben 35 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie eine langfristige Planung nicht für machbar halten. 28 Prozent geben zu, dass Bewerber oft unter Zeitdruck eingestellt werden, und 20 Prozent räumen Fehler bei der Stellenbesetzung ein.