MÜNCHEN (bi) - Personal Computer auch für Unterrichtszwecke und Verwaltungsaufgaben einsetzen möchte das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Nach einer ersten Ausschreibung im vergangenen Jahr wurde für Feldversuche der Commodore cbm 3001 aus 44 Angeboten ausgewählt. Die guten Erfahrungen des Ministeriums ("Personal Computer erfüllen grundsätzlich die Anforderungen an einen Schulcomputer") haben jetzt Ministerialrat Dr. Schmittlein veranlaßt, einen Anforderungskatalog für die Beschaffung von weiteren Versuchsgeräten aufzustellen. Angebote werden bis zum 14. Mai an das Staatsministerium, Referat A/4 erbeten.

Das Staatsministerium zieht in Erwägung, ab 1981 die infrage kommenden Schulen mit jeweils zehn Schülerarbeitsplätzen und der nötigen Peripherie auszustatten. Im Rahmen des Versuches sollen bis zu acht Schulrechnersysteme beschafft und erprobt werden. Die Ausschreibung (im folgenden auszugsweise wiedergegeben) dürfte auch "normalen" Interessenten wichtige Hinweise auf das richtige Vorgehen bei der Personal Computer-Auswahl geben.

- Übersichtliche Darstellung der angebotenen Lösung

- Eingehende Leistungsbeschreibung der einzelnen Teile; technische Daten, entsprechend den Mindestanforderungen, zum Beispiel:

- Größe des Bildschirms, Aufbau der Tastatur

- Hauptspeicherumfang, mögliche Ausbaustufen

- Speichergröße der externen Speicher, Zugriffszeit auf Disketten beziehungsweise Platte, Kopierzeiten Dateienstruktur (adressierbare Einheiten, Blocklänge etc.)

- technische Daten des Druckers, Zeichenumfang

- Leistung des Prozessors

- Beschreibung der Systemsoftware (dialogorientiertes Arbeiten, Maskensprache oder ähnliches; Unterstützung durch Dienstprogramme; bei Mehrplatzsystemen: Angaben zum Mehrbenutzerbetrieb, Datenschutz und Datensicherung)

- Beschreibung der Programmiersprachen (Sprachumfang, numerische Genauigkeit, Variablentypen; Kompatibilität bei dezentralen Rechnern)

Bei zentralen Mehrplatzsystemen sind auch Angaben zu einer Minimalkonfiguration (Einstiegsversion) zu machen, die nach und nach zum geforderten Schulrechnersystem ausgebaut werden kann.

- Gewährleistung der Generalunternehmerschaft und Sicherstellung einer preisgünstigen und zuverlässigen Wartung nach Anfall in ganz Bayern:

- Beschreibung der Wartung

- durchschnittliche Zeitdauer zwischen Meldung der Störung und Abschluß der Reparatur

- voraussichtliche Kosten (Beispiele)

- Sicherstellung der Einweisung der Schulen in Hardware und Software (Betriebssystem, Programmiersprachen) durch Schulung und entsprechende Literatur. Kostenlos?

- Angabe zu Zahlungsbedingungen, gegebenenfalls Gewährung von Schul- oder Forschungs-Rabatten; Gewährleistungsfristen

- Zahl der bereits vorhandenen Installationen, gegebenenfalls Referenzen; Lieferfristen