PC-Markt: Höchste Zeit für das Weihnachtsgeschäft

20.07.2006
Die PC-Branche ist nach zwei guten Jahren wieder in der Krise angekommen. Vor allem in Westeuropa laufen die Geschäfte schlecht.

Die gute Nachricht vorweg: Laut IDC und Gartner ist der weltweite PC-Markt im zweiten Quartal um 9,5 beziehungsweise elf Prozent gewachsen. Unter dem Strich legten Acer und Apple am meisten zu, während Dell, Hewlett-Packard (HP) und Lenovo zwischen elf und 13 Prozent mehr Rechner verkauften. Fujitsu-Siemens (FSC) steigerte den Absatz laut IDC um 0,2 Prozent und verlor damit Marktanteile an den Wettbewerb. FSC will derzeit die Belegschaft in Deutschland von Zugeständnissen bei der Wochenarbeitszeit überzeugen.

Ein Sorgenkind im PC-Markt ist Europa, wo FSC traditionell stark vertreten ist: Laut IDC belief sich der Zuwachs im zweiten Quartal auf magere sieben Prozent, Gartner kam für die Region Europa, Nahost und Afrika (Emea) zum gleichen Ergebnis. Damit war die Wachstumsrate nur noch etwa halb so hoch wie im ersten Quartal des Jahres. Zudem hatte IDC für Europa einen Anstieg um zwölf Prozent erwartet. Gartner berichtete, dass die Emea-Region erstmals seit 2003 nur ein einstelliges Wachstum vorweisen konnte. Hiervon muss man die Zuwachsraten in den aufstrebenden Märkten außerhalb Westeuropas abrechnen, die derzeit allerdings noch nicht vorliegen. Dennoch deuten sich extrem schlechte Geschäfte in Deutschland, Großbritannien und Frankreich an.

Einen Schuldigen haben die Analysten bereits ausgemacht: Die Fußball-WM habe die Kunden (in Westeuropa) davon abgehalten, Rechner zu kaufen. Statt dessen wurde lieber in neue Fernseher investiert, wenn überhaupt etwas angeschafft wurde. Allerdings wuchs der Markt in den USA auch nur um knapp sieben Prozent. (ajf)