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Palm meldet 20 Prozent Umsatzschwund

24.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der PDA-Hersteller Palm hat gestern nach US-Börsenschluss Zahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Das Unternehmen weist einen Nettoverlust von 258,7 Millionen Dollar oder 45 Cent pro Aktie aus nach 32,4 Millionen Dollar oder sechs Cent im Vorjahreszeitraum. Der höhere Fehlbetrag resultiert vornehmlich aus einer Sonderbelastung von 219,1 Millionen Dollar aufgrund veränderter Verbuchung von Steuern. Abzüglich dieser und anderer Abschreibungen ergibt sich ein Proforma-Verlust von sechs Cent, zwei Cent besser als laut Thomson First Call von Analysten erwartet.

Palms Quartalsumsatz ging im Jahresvergleich von 214,3 Millionen Dollar um 20 Prozent auf 172,3 Millionen Dollar zurück. 819.000 Handhelds verkaufte das Unternehmen nach eigenen Angaben im abgeschlossenen Vierteljahr. Eric Benhamou, Chief Executive Officer und Chairman, ist mit angesichts der allgemeins schwierigen Marktsituation mit dem Abschneiden zufrieden und hob unter anderem die Steigerung der Bruttomarge von 27 Prozent vor Jahresfrist auf aktuell 31 Prozent hervor. Für die Branche erwartet Benhamou im kommenden Jahr niedrig zweistellige Zuwächse. Die Abspaltung der Softwaresparte Palmsource verlaufe planmäßig.

Finanzchefin Judy Bruner ergänzte, Palm halte weiterhin an dem Vorhaben fest, im laufenden Dreimonatszeitraum wieder einen operativen Break-even zu erreichen. Ferner erwartet die Chief Financial Officer für das Ende November endende Quartal 245 bis 265 Millionen Dollar Umsatz.

Palm steht vor einem wichtigen Umbau seines Produktportfolios. Das Unternehmen wird in Kürze neue Geräte auf den Markt bringen, darunter auch erstmals eine neue Generation mit leistungsfähigeren ARM-basierenden Prozessoren statt der bisherigen "Dragonballs" von Motorola und dem neuen Betriebssystem Palm OS 5. Gestern hatte der Hersteller dazu bereits zwei neue Dachmarken angekündigt - "Tungsten" für Business-Lösungen und "Zire" für Consumer-Geräte. Das erste Tungsten-Produkt wurde bereits vorgestellt - die Server-Software "Mobile Information Management Solution" für drahtlosen Zugriff auf E-Mail und Groupware. Diese kostet für 25 Nutzer knapp 2500 Dollar. (tc)