Objektorientierte Systeme im Einsatz

Ovum-Studie: Investitionen in OOP-Techniken zahlen sich aus

05.04.1991

MÜNCHEN (CW) - Die ersten Systeme auf Basis objektorientierter Techniken sind im kommerziellen Einsatz. Nach Ansicht der Marktbeobachter von der britischen Ovum Ltd. zeigt sich dabei, daß sich die frühe Entscheidung der Anwender für diese Technik bereits auszuzahlen beginnt.

Zusammen mit der Standardisierungs-Organisation Object Management Group (OMG) haben die Ovum-Analysten eine Studie mit dem Titel "Object Technology Sourcebook" erstellt. Darin werden 150 Produkte und deren Anwendungsmöglichkeiten beschrieben.

Bei den Nachforschungen hat sich herausgestellt, daß fast alle großen Unternehmen intensive OOP-Entwicklungsprogramme aufgelegt haben. Judice Jeffcoate, federführende Autorin der Studie, nennt den Grund: "Potentiell reduziert diese Technik den Wartungsaufwand der DV-Abteilungen um bis zu 80 Prozent." Zudem seien einmal erstellte Objekte immer wieder zu verwenden - ein Vorteil angesichts der immer rascher wechselnden Anforderungen.

Die Autoren sehen Objekte als die intuitivste Weise, wie Wirklichkeit in der Datenverarbeitung abgebildet werden kann, und sagen OOP-Techniken daher großen kommerziellen Erfolg voraus. Als Haupteinsatzgebiete machen sie dabei Datenbanken, Sprachen und Entwicklungswerkzeuge aus.

Im Bereich objektorientierter Programmiersprachen gibt es laut Studie bereits jetzt eine reichhaltige Auswahl, wobei C + + allerdings den Markt dominiere. Auch die Hersteller von Datenbank-Systemen mit dieser Technik seien dabei, den Schritt aus den Forschungslabors auf den Markt zu wagen. Den größten Wachstumsschub erwarten die Analysten allerdings bei den Entwicklungswerkzeugen. Auf diesem Gebiet sagen sie für die kommenden fünf Jahre Wachstumsraten von durchschnittlich 80 Prozent voraus. Insgesamt soll das Marktvolumen für OOP-Produkte von derzeit 559 Millionen Dollar auf knapp 3,7 Milliarden Dollar bis 1996 ansteigen.