TPI Index

Outsourcing: Europa führt den Markt an

17.01.2008
Vor allem das Geschäft mit BPO-Services hat im vergangenen Jahr zugelegt.

Europa behält seine führende Rolle in Sachen Outsourcing bei: Dem vierteljährlich veröffentlichten TPI-Index der Sourcing-Beratungsfirma TPI zufolge hat die Emea-Region (Europa, der Mittlere Osten und Afrika) im vergangenen Jahr erstmals Nord- und Südamerika bei Anzahl sowie Gesamtwert der Auslagerungsverträge übertroffen.

Besonders positiv verlief das vierte Quartal. Es kamen zwar nur 51 Deals zustande. Dafür war ihr Vertragswert um 18 Prozent höher als im Schlussquartal des Vorjahres. Auch insgesamt wurden 2007 in Emea weniger Verträge als in den vorherigen Jahren unterzeichnet. Doch der TCV (Total Contract Value) stieg um 24 Prozent auf mehr als 64 Milliarden Euro.

Die BPO-Aktivitäten haben 2007 deutlich zugelegt.
Die BPO-Aktivitäten haben 2007 deutlich zugelegt.

Vor allem im BPO-Bereich (Business Process Outsourcing) liegen umfangreiche Deals im Trend: In Emea erhöhte sich der durchschnittliche Vertragswert in diesem Bereich um 82 Prozent gegenüber 2006. Und mit einem TCV von zehn Milliarden Euro entfiel auf die Region erstmals mehr als die Hälfte des gesamten BPO-Vertragswerts weltweit. Vor allem die Deals zwischen Nielsen und TCS (Vertragswert: 1,2 Milliarden Dollar) sowie zwischen Prudential und Capita (1,5 Milliarden Euro) trieben das Volumen in die Höhe. In Deutschland sind die Unternehmen in Sachen Geschäftsprozess-Outsourcing allerdings noch nicht sehr weit, "abgesehen von einfachen, standardisierten Tätigkeiten wie Payroll", räumte Bernd Schäfer, Partner und Geschäftsführer von TPI Deutschland, ein. Speziell Großunternehmen hätten sich jedoch eine Konsoldierung im BPO-Bereich auf die Fahnen geschrieben – etwa in Form von Shared Services.

Die meisten Outsourcing-Aktivitäten in Emea regisitriert TPI derzeit in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz. Und im Gegensatz zu Nord- und Südamerika, wo die durchschnittliche Deal-Größe um 17 Prozent zurückging, stieg sie in Emea um 33 Prozent.

Die indischen IT-Dienstleister haben ihre Marktanteile 2007 weiter ausgebaut. Ihr gemeinsamer Anteil an den weltweit unterzeichneten Verträgen stieg gegenüber 2006 um 42 Prozent. Umgekehrt haben die größten europäischen IT-Serviceanbieter – mit Ausnahme von BT – weiter Marktanteile verloren. Ingesamt ging der Anteil der europäischen Top Five – Atos Origin, BT, Capgemini, Siemens und T-Systems – 2007 um 17 Prozent zurück. Damit sind die Marktanteile der Inder und der Europäer erstmals etwa gleich groß. (sp)