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OSDL startet Linux Kernel Awareness Initiative

27.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Open Source Development Labs (OSDL) wollen mit einer "Linux Kernel Awareness Initiative" das Wissen über die Linux-Kernel-Entwicklung fördern und so das Vertrauen in das Open-Source-Betriebssystem stärken. Damit reagiert das Konsortium auf Vorwürfe, die SCO-Geschäftsführer Darl McBride im Zusammenhang mit der gegen IBM erhobenen Drei-Milliarden-Dollar-Klage vorbrachte. Demnach sei ein mangelhaft organisierter Entwicklungsprozess ein Grund dafür, dass angeblich Quellen des Betriebssystems Unix V unrechtmäßig in die Linux-Entwicklung eingeflossen seien.

McBride sei nicht nur realitätsfremd, er übertrage diese Realitätsferne auch auf andere, sagte Andrew Morton, der bei den OSDL die Entwicklung des Linux-Kernels 2.6 koordiniert. Die Initiative werde Missverständnisse ausräumen, die durch solche Äußerungen entständen. Dazu soll auch ein Organigramm beitragen, das die Entwicklungsschritte von Linux darstellt.

Nachdem Morton ursprünglich davon ausging, mit der Version "2.6.0-test10" die Tests für den Kernel 2.6 abschließen zu können (Computerwoche online berichtete), haben die Entwickler nun doch noch eine elfte Betaversion herausgebracht. Sie soll Probleme mit ISCSI- und Firewire-Treibern sowie diverse andere Fehler beseitigen. Die fertige Kernel-Version hat Morton für Dezember angekündigt. (lex)