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Oracle-Chef Ellison pokert um Preis für Peoplesoft

11.10.2004

Die Diskussionen drehten sich momentan eher darum, den Preis herabzusetzen, statt diesen zu erhöhen, betonte Oracle-Chef Lawrence Ellison Ende vergangener Woche vor einem Gericht im US-amerikanischen Wilmington. Dort versucht der Datenbankspezialist derzeit, die Peoplesoft-Verantwortlichen per Gerichtsbeschluss dazu zu zwingen, ihre Abwehrmaßnahmen gegen die Übernahmeversuche zurückzunehmen. So hat der Anbieter von Enterprise-Ressource-Planning- (ERP-)Lösungen beispielsweise seinen Kunden Preiserstattungen zugesichert, sollten die Produkte nach einer Übernahme nicht weiter unterstützt und entwickelt werden. Außerdem droht die im US-amerikanischen Pleasanton beheimatete Software-Company die Zahl ihrer Aktien zu erhöhen, um damit den Kaufpreis für Oracle in die Höhe zu treiben.

Derzeit bietet Oracle 21 Dollar je Peoplesoft-Aktie. Damit hätte der Deal ein Gesamtvolumen von 7,7 Milliarden Dollar. Allerdings wollen die Aktionäre von der Offerte bislang kaum etwas wissen. So kann Oracle momentan erst 11,7 Millionen zugesagte Papiere auf seinem Konto verbuchen. Das entspricht rund drei Prozent des gesamten Aktienbestandes von. Noch vor zwei Wochen waren rund doppelt so viele Anteilseigner gewillt, ihre Papiere abzugeben.

Obwohl die Vorzeichen für eine geglückte Übernahme damit weiter eher schlecht stehen, beharrt Ellison auf seinen Plänen. Im Rahmen seiner Zeugenaussage betonte er, wie wichtig Peoplesoft für das künftige Oracle-Geschäft sei. Allerdings wäre es auch wichtig für Peoplesoft, den Deal endlich abzuschließen, ergänzte der Oracle-CEO. Kleine Unternehmen wie Peoplesoft könnten auf lange Sicht kaum überleben. (ba)