Friesischer Büromaschinenhersteller mit Zukunft:

Olympia bleibt vorerst im AEG-Verbund

29.10.1982

HANNOVER (CW) - Die vom Vergleich der AEG-Telefunken AG, Frankfurt, nicht betroffene Olympia Werke AG, Wilhelmshaven, wird vorerst nicht aus dem AEG-Verbund herausgelöst. Insider gehen nach VWD-Informationen davon aus, daß die Frankfurter den friesischen Büromaschinenhersteller mittlerweile für zukunftsträchtig halten und verhindern wollen, daß ein finanzkräftiger Partner zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Einstieg allzu preisgünstig realisiert.

AEG-Telefunken ist zur Zeit am Olympia-Grundkapital noch mit 51 Prozent beteiligt. Für 1982 hat sich die AEG verpflichtet, die Verluste bei Olympia zu übernehmen. Für das Geschäftsjahr 1983 sind dann wieder schwarze Zahlen geplant.

Immerhin glaubt das Olympia-Management, 1982 den Konzernverlust des Vorjahres in Höhe von 113 Millionen Mark auf die Hälfte drücken zu können. Für Beobachter der Szene scheint es allerdings kein Geheimnis zu sein, daß Olympia Chef H. Werner Krause eher einem finanzkräftigem Partner den Vorzug gegeben und eine Loslösung vom Mutterkonzern lieber gesehen hätte.

Den Einstieg eines finanzstarken Unternehmens und die Abkoppelung hatte die niedersächsische Wirtschaftsministerin Birgit Breuel gefordert, bevor eine Landesbürgschaft für Olympia in Höhe von rund 100 Millionen Mark genehmigt werde. Jedoch auch wenn Olympia im Verbund verbleibt, hätte VWD zufolge die Landesregierung signalisiert, sich flexibel zu zeigen. Niedersachsen muß ein erhebliches Interesse daran haben, daß im strukturschwachen Friesland Olympia auf Dauer eine Überlebenschance erhält.