Das Fire Phone entwickelte sich schon nach seinem Verkaufsstart im vergangenen Spätsommer zum großen Reinfall für Amazon, trotz seines recht innovativen 3D-Bildschirms konnte das erste Mobiltelefon des Online-Händlers nur wenige Käufer finden. Doch auch für einen potenziellen Nachfolger - der nicht mehr in diesem Jahr erscheinen wird - könnte Amazon auf etwas eigenwillige Technik setzen: Über das US-Patentamt USPTO ist nun ein bereits 2011 eingereichter, aber erst vor wenigen Tagen anerkannter Patentantrag veröffentlich worden, in dem eine Methode beschrieben wird, nach der das Ohr zum Entsperren des Smartphones verwendet wird.
Da der Form einer Ohrmuschel eine ähnliche Einzigartigkeit nachgesagt wird, wie der Fingerabdruck eines Menschen, erscheint dieser Schritt durchaus logisch, die Technik hält aber eine nicht zu vernachlässigende Einschränkung bereit: Sie eignet sich nur, um direkt und ohne weiteres Zutun Anrufe entgegen zu nehmen, nicht, um das Gerät für andere Nutzungsbereiche zu entsperren. Verantwortlich für den Scan der Ohrmuschel ist nicht etwa ein Laser, sondern ganz einfach die Frontkamera des Smartphones. Sie nimmt mit dem Erreichen eines bestimmten Abstands des Geräts zum Kopf ein Foto des Ohrs auf und vergleicht dessen Form mit der des abgespeicherten "Losungs-Ohrs".
Zumindest unter iOS und Android wird sich für die neue Technik aber nach dem derzeitigen Stand wohl gar kein Einsatzbereich anbieten: Unter beiden Betriebssystemen können auch mit einer Gerätesicherung wie einem PIN oder Fingerabdruck eingehende Anrufe entgegen genommen werden - ganz ohne, dass zuerst ein Passwort abgefragt wird.