Personelles Übergewicht von Cobol-Programmierern

Ohne 4GL-Standard ist Cobol nicht zu verdrängen

08.12.1989

FRAMINGHAM (IDG) - Schnell sind sie, die Sprachen der vierten Generation, doch werden sie Cobol verdrängen? Marc Sokol, Vizepräsident der Realia Inc. in Chicago, geht davon aus, daß 4GL-Systeme nur als Standard eine Chance haben, sich am Markt zu behaupten.

"Die Durchsetzungsschwierigkeiten von 4GL-Systemen können durch die Entwicklung eine gemeinsamen Basis beseitigt werden'', so Sokol. "Die großen Händler müßten Lizenzen für eine entsprechende Anzahl an Rechnerplattformen erhalten." Erst dann werde es in den DV-Abteilungen so viele 4GL-Programmierer geben, daß auch personell eine ernstzunehmende Konkurrenz gegenüber Colbol entstehen könne.

Der größte Vorteil von Sprachen der vierten Generation liegt für Sokol darin, daß sie Entwicklungsexperten gestatten, in kürzester Zeit Anwendungsprototypen zu erstellen. Die Durchsetzungsschwierigkeiten dieser Tools sind seiner Aussage nach in einem uneinheitlichen und kaum zu übersehenden Angebot, an unterschiedlichen Systemen begründet. Die Hersteller, so Sokol, führen Kleinkriege gegeneinander und bewahren ängstlich die Eigenheiten ihrer 4GL-Sprachen, um sie vor Mitbewerbern geheim zu halten.

Den Grund für dieses Verhalten nennt die IDG-Schwesterpublikation Computerworld: Hochentwickelte Tools für den Einsatz in verteilten Rechnerumgebungen werden projektiert, aber nicht auf den Markt gebracht. Statt dessen entwickeln Unternehmen eigenbrötlerisch und mit großem Aufwand an geschlossen Systemen, um ein Stückchen von IBMs SAA-Kunden zu ergattern. +