Im ersten Quartal dieses Jahres meldeten die deutschen Unternehmen einen Zusatzbedarf von 3137 DV-Jobs an; gegenueber 1992 bedeutet dies einen Rueckgang von 1162 Stellen. Betroffen sind so gut wie alle Berufe, am meisten jedoch die Systemanalytiker (- 172 Stellen), Systemingenieure (- 148 Stellen), Berater (- 119 Stellenund Software-Ingenieure (- 114 Stellen). Weniger dramatisch sieht es bei Vertriebsspezialisten und Kommunikationsfachleuten aus.
Vor allem die schon seit Wochen in die Schlagzeilen geratenen klassischen Industriezweige wie Elektrotechnik und Maschinenbau meldeten einen geringen Personalbedarf. Die Elektrobranche suchte gerade noch 634 DV-Spezialisten, im letzten Jahr waren es fast doppelt so viele, naemlich 1217; und der Maschinenbau wollte noch 79 DV-Fachleute ueber eine Anzeige einstellen, 1992 waren es 206. So gut wie gar keine Karriereperspektiven bietet derzeit die Luft- und Raumfahrt.
Diese Branche suchte 1993 in den ersten drei Monaten keinen einzigen Datenverarbeiter per Annonce.
Geld fuer Planstellen ist dagegen im oeffentlichen Dienst vorhanden. Bundes- und Kommunalbehoerden, aber auch Universitaeten und Forschungseinrichtungen verzeichneten als einzige Arbeitgeber ein nennenswertes Plus an Stellenausschreibungen gegenueber dem Vorjahr.
Betrachtet man die Entwicklung der Personaleinstellungen in den einzelnen Fachbereichen, so haelt der bereits seit einem Jahr zu beobachtende Trend an, dass im Finanz- und Rechnungswesen sowie in der Konstruktion und Logistik die Stellenangebote stark zurueckgehen. Lichtblick in diesem Quartal sind die Weiterbildungsabteilungen, die als einziger Bereich mehr Jobs zu vergeben hatten als 1992.
Grundsaetzlich hat die wirtschaftliche Krise dazu gefuehrt, dass die Fluktuationsrate in den meisten Betrieben zum Teil stark gesunken ist, so dass kaum Stellen wieder ausgeschrieben werden. Auch im Zuge von Reorganisation und Umstrukturierung besetzen Betriebe Stellen nicht mehr neu.
Abb: Bedarf an DV-Personal stark gesunken
Harte Zeiten stehen den Systemspezialisten und Software-Ingenieure bevor: Sie waren von dem Stellenrueckgang im ersten Quartal 1993 am staerksten betroffen. Quelle: EMC