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NTT DoCoMo sucht weiterhin Partner in Europa

14.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz massiver Abschreibungen auf Auslandsbeteiligungen in der Vergangenheit ist NTT DoCoMo die Expansionslust offenbar noch nicht vergangen: Sein Unternehmen werde sich einen der vier größten europäischen Mobilfunkanbieter, die in den kommenden ein bis zwei Jahren aus der Branchenkonsolidierung hervorgehen, als Partner aussuchen, erklärte Firmenchef Keiji Tachikawa der "Financial Times". Bislang sei jedoch noch unklar, wer dabei neben Vodafone noch als Kandidat in Frage komme. Für die angestrebte Verbindung gebe es vier Szenarien, so Tachikawa: die freundliche Partnerschaft, die technische Allianz sowie eine Minderheits- oder Mehrheitsbeteiligung. Erfahrungen mit letztem Szenario fehlen dem Mobilfunkkonzern bislang, während die Japaner primär den Weg über eine Minderheitsbeteiligung gewählt und dabei kräftig Lehrgeld gezahlt hatten. So musste NTT DoCoMo inzwischen einen

Großteil der fast 16 Milliarden Dollar hohen Auslandsinvestitionen abschreiben, ohne sonderliche Erfolge bei der internationalen Verbreitung des mobilen Internet-Diensts I-Mode zu verbuchen. Wegen der hohen Verluste hatte NTT DoCoMo erst im vergangenen Monat das Angebot des niederländischen Carriers KPN ausgeschlagen, die Beteiligung an dessen Mobilfunktochter im Rahmen einer Kapitalerhöhung aufzustocken (Computerwoche online berichtete). Neben des nun von 15 auf 2,2 Prozent gesunkenen Anteils an KPN Mobile halten die Japaner noch 20 Prozent der Aktien von Hutchison 3G. An dem US-Mobilfunkanbieter AT&T Wireless ist NTT DoCoMo außerdem mit 16 Prozent beteiligt. (mb)