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Novell steigt ins Geschäft mit objektorientierter Software ein

13.12.1991

MÜNCHEN (CW) - Die Novell Inc. schließt sich dem Trend zu objektorientierten Techniken an. Als Einstieg dient eine Version des Übertragungsprotokolls IPX/SPX für die objektorientierte Systemumgebung des Next-Rechners. Außerdem hat das Unternehmen nach Informationen der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" ein Auge auf die Serius Corp., Salt Lake City, geworfen.

Laut "Computerworld" will Novell in Serius investieren, um von deren Know-how im Bereich objektorientierter Techniken für Apple-Macintosh-Rechner zu profitieren. Konkret geht es um eine Investition in Höhe von zwei Millionen Dollar, an der neben Novell noch zwei weitere Unternehmen beteiligt sein sollen, darunter das Unix-Softwarehaus Intermetrics Inc., Boston.

Die Bedeutung der Investition erschließt "Computerworld" aus der Information, daß Novell-Chef Ray Noorda am 15. Dezember 1991, wenig die Transaktion über die Bühne gegangen sein soll, Board-Member von Serius werde. Es gehört zu den bewährten Novell-Strategien, Wissenslücken durch den Aufkauf kleiner Firmen zu stopfen.

Doch das Engagement von Novell für objektorientierte Techniken erschöpft sich keineswegs im Aufkauf von Serius. Schon seit längerem kursieren Gerüchte, wonach das Unternehmen gemeinsam mit Borland an einer objektorientierten Software arbeitet. Noorda kommentierte dieses Gerücht mit dem geheimnisvollen Hinweis auf die "seit langem sehr enge Zusammenarbeit mit Borland". Außerdem vermerktet Novell Borlands objektorientierte Entwicklungssoftware "Objectvision"

"Computerworld" hat allerdings von einer Novell-Entwicklung erfahren, die der Überwachung, Diagnose und Kontrolle verschiedener Programme unter Netware dienen soll. Auch die Netware-Version 3.2, die für Ende nächsten Jahres angekündigt ist, soll objektorientierte Features beinhalten.