Backup-Software wird Bestandteil von Netware 4.0

Novell gibt die Beta-Version von SFT III bald zum Test frei

24.07.1992

PROVO/DÜSSELDORF (IDG/ gh) - Mit der vermutlich zum Jahresende beginnenden Auslieferung von Netware 4.0 bekommen auch die Spekulationen um Novells Backup- Software "System Fault Tolerance" (SFT) Level III neuen Aufwind. Die Netzwerk-Company aus Provo plant jüngsten Gerüchten zufolge noch für diesen Sommer die Herausgabe einer Beta-Version von SFT III.

SFT III ist eine Serie sogenannter Netware Loadable Modules und wurde von Novell bereits vor mehr als zwei Jahren angekündigt. Die Software soll im Gegensatz zu den bisherigen System-Fehler-Toleranzen SFT I und SFT II nicht nur Plattenspiegelung, sondern auch Server Mirroring als Backup-Verfahren in Netware-Netzen ermöglichen und diese damit um bei Minis und Mainframes übliche Sicherheitsverfahren erweitern. Server Mirroring bedeutet dabei die Speicherung jeder auf dem Server laufenden Transaktion auf einem zweiten Server, so daß bei einem Ausfall des Servers der Netzbetrieb ohne Unterbrechnung auf den zweiten Server gelegt werden kann.

Wie aus Novell-Kreisen in USA nun bekannt wurde, haben die Entwickler in Provo eine Beta-Version von SFT III fast fertig und wollen noch im Sommer insgesamt 500 Lizenzen vergeben.

Das Test-Release soll dabei sowohl mit Netware 3.11 als auch mit dem zum Jahresende in Aussicht gestellten Upgrade 4.0 des LAN-Betriebssystems korrespondieren. Langfristig ist jedoch vorgesehen, schon allein aufgrund der hohen Entwicklungskosten SFT III als reines Backup-Feature von Netware 4.0 auszuliefern. Die fertige SFT-III-Software soll spätestens sechs Monate nach der Premiere von Netware 4.0 auf den Markt kommen.

Nähere Einzelheiten will man bei Novell, so Kai Leonhardt, Sprecher der deutschen Novell GmbH, derzeit nicht preisgeben, weil sich sowohl SFT III als auch Netware 4.0 "noch in der Entwicklung befinden". Als so gut wie sicher gelte jedoch Netware 4.0 als endgültige Produktbezeichnung für das neue Netware-Release, weil "die ursprünglich vorgesehene Bezeichnung Netware 3.2 nur ein verbessertes Upgrade von 3.11 suggeriert hätte". Derzeitige Marketing-Pläne sähen, so Leonhardt, vielmehr vor, Netware 4.0 als "High-end"-Produkt und somit als Ergänzung zu Netware 3.11 zu plazieren.