Nortel wurde jahrelang von Hackern ausspioniert

17.02.2012

Vermutlich chinesische Hacker haben den 2009 pleitegegangenen Telecom-Ausrüster Nortel Networks über Jahre hinweg systematisch ausspioniert. Berichten zufolge, die sich auf interne Untersuchungen berufen, haben die Hacker im Jahr 2000 sieben Passwörter von Top-managern gestohlen, darunter auch das des Konzernchefs. In der Folge hätten sie die Systeme nach Belieben ausspionieren und alles, von technischen Dokumentationen über E-Mails bis hin zu Geschäftsplänen, herunterladen können. Das Leck wurde den Untersuchungen zufolge erst 2004 entdeckt. Obwohl immer wieder Daten an chinesische Internet-Adressen abflossen, taten die Verantwortlichen nicht mehr, als die gestohlenen Passwörter zu ändern. Nach Spionagesoftware, die offenbar sehr gut in den Tiefen der Systeme versteckt war, wurde nicht mit letzter Konsequenz gefahndet. Ex-Nortel-Chef Mike Zafirovski räumte ein, das Problem nicht ernst genommen zu haben. Auch nach der Pleite ging niemand daran, die Eindringlinge zu stoppen. Zudem wurden die Interessenten, die nach der Insolvenz Teile des zerschlagenen US-Konzerns übernehmen wollten, offenbar nicht über das Sicherheitsproblem informiert. (ba)