Nokia als Erfolgsstory

17.07.2001
Von Angelika Fritsche
Es ist doch immer wieder anregend, einen Blick hinter die Kulissen von Unternehmen zu erhaschen. Besonders wenn es sich um einen erfolgreichen Konzern wie Nokia handelt. Wie das finnische Traditionsunternehmen den Sprung zum Global Player geschafft hat, zeigt der Kölner Journalist Jean-Marc Göttert.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Erfolg der Finnen beruht keineswegs auf einer Geheimwissenschaft. Vielmehr hat der "innovativste Handy-Hersteller der Welt" unter der Leitung von CEO Jorma Ollila nur ganz konsequent Erkenntnisse aus dem Marketing, der BWL und der Trendforschung angewendet und zum Teil neu gemischt.

Beispiel Design: "Früher als alle anderen begriffen die Finnen: Das Handy ist nicht nur Statussymbol für Manager, sondern auch Konsumprodukt für jedermann.

Quelle: Ueberreuter Verlag

Bei Nokia befreiten sich die Designer erstmals aus der Umklammerung der Ingenieure." Beispiel Forschung: Das Unternehmen investierte stetig in Forschung und Entwicklung: derzeit rund acht Prozent seines Umsatzes. Beispiel Personalpolitik: "Bei Nokia ist es selbstverständlich, dass man seinem Chef gelegentlich die Leviten liest."

Interessant ist das Buch obendrein, weil es einen Einblick in die finnische Mentalität gewährt. Fazit des Autors: "Es gehört zur finnischen Firmenkultur, dass Gradlinigkeit, Ehrlichkeit, Gleichheit und Unabhängigkeit als Tugenden sorgsam gepflegt werden."

Jean-Marc Göttert: Die Nokia-Methode. Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter, Wien/Frankfurt 2001, 38 Mark, ISBN 3-7064-0755-8.