Ankündigung soll bisherige Zusagen bestätigen

Nixdorf: Comet-Kunden haben Option auf Unix

10.08.1990

MÜNCHEN (CW) - Nixdorfs Comet-Software bleibt auch unter der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) eine zentrale Produktlinie. Um dieses Versprechen zu untermauern, warten die Paderborner mit einer Reihe neuer Comet-Produkte auf. Dabei geht es vor allem darum, dem Anwender Pfade in die Unix-Welt aufzuzeigen.

Gleichzeitig wird den Kunden aber signalisiert, daß der Umstieg auf eine neue Systemwelt nicht allzu eilig ist. So kündigt Nixdorf für Anfang 1991 eine Betriebssystem-Variante für die eigentlich schon ausgemusterte 8870/Quattro-Reihe mit 32-Bit-Architektur an. Für Comet-Anwender bedeutet das kürzere Antwortzeiten und die Unterstützung von 64 statt wie bisher 42 Bildschirmen.

"Comet Top" selbst soll bis Ende dieses Jahres mit einigen zusätzlichen Features ausgestattet werden. Neu hinzu kommen ein Reportwriter sowie eine Komponente für die Angebotsbearbeitung. Erweitert wurden eine Reihe Module wie die Fertigungsorganisation, die Zeiterfassung und Fakturierung sowie Lohn und Gehalt.

Der Schwerpunkt der Nixdorf-Aktivitäten liegt jedoch darauf, Comet-Software unter den Betriebssystemen Unix und MS-DOS laufen zu lassen. Dafür bietet Nixdorf seinen Cross-Basic-Interpreter - unter dem Comet läuft - ab Ende dieses Jahres für das PC-Unix von der Santa Cruz Operation und ab Mitte 1991 auch für die Sinix-basierten MX-I-Systeme von Siemens an. Varianten für das Targon-Betriebssystem sowie für MSDOS sind bereits auf dem Markt. Bei letzterem soll bis Ende 1990 die Einbindung in Novell-Netze möglich werden.

Mit diesen Ankündigungen bestätigt die Nixdorf AG Aussagen, mit denen sie sich bereits gegenüber der Anwendervereinigung INA festgelegt hatte (vgl. CW Nr. 30 vom 27. Juli 1990, Seite 1: "SNI will Comet-Anwender für Umstellung auf Unix gewinnen"). Von "Alexander", der dort zum wiederholtem Mal versprochenen "native" Unix-Variante von Comet, ist in dem jetzigen Nixdorf-Announcement allerdings keine Rede.